Ansprechpartner & mehr

Pressemitteilungen

Corona: aktuelle Lage vom 25. Mai 2020, 12.30 Uhr (26.05.2020)
Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM 175/2020)

Unter Leitung der Ersten Kreisrätin Nadine Löser hat am Montag die wöchentliche „Große Lagebesprechung“ mit VertreterInnen des Gesundheitsamts Uelzen – Lüchow-Dannenberg, der Samtgemeinden, der Polizei, des Rettungswesens und der Capio Elbe-Jeetzel-Klinik stattgefunden.

Aktueller Krankenstand

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gab es in den letzten sieben Tagen keine Neuinfektion. Nur eine Person ist akut erkrankt, sie konnte Ende vergangener Woche aus dem Krankenhaus in die häusliche Quarantäne entlassen werden. Die Zahl der Infizierten liegt unverändert bei 19, davon sind 15 Personen bereits wieder gesund, drei verstorben. Zudem listet das Gesundheitsamt sechs Kontaktpersonen, die vorsorglich unter Beobachtung stehen.

Statistik des Diagnosezentrums Rosche

Bis Samstag (23. Mai 2020) sind in Rosche insgesamt 1363 Tests vorgenommen worden, darunter 477 an Lüchow-Dannenbergern. Zuletzt hatten am 20. Mai drei Lüchow-Dannenberger einen Termin zum Rachenabstrich.

Rückblick auf das Wochenende: einige Verstöße, aber meist Einsicht

„Einiges zu tun“ hatte die Polizei am Himmelfahrtstag und am Wochenende, berichtete der Leiter des Lüchower Polizeikommissariats Ulrich Constabel. Neben einem Demogeschehen in der Lüchower Innenstadt am Samstag hatten die Beamten beispielsweise mit einer Trauerfeier mit mehr als 50 Personen zu tun – erlaubt sind vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes aktuell maximal 20 TeilnehmerInnen – und mit zwei Familien, die wild im Naturschutzgebiet campierten. Immer wieder waren die Beamten gefordert, aufzuklären: über die derzeitigen Kontaktbeschränkungen und die geforderten Mindestabstände. „Die meisten Menschen haben auf gutes Zureden reagiert“, zeigt Constabel sich erleichtert, „einige waren regelrecht bestürzt, nachdem man sie auf ihre Verstöße und das Risiko, das sie damit für sich und andere eingehen, hingewiesen hatte“. Nur in einem Fall gab es Ärger: ein Wohnmobilist, der den Wohnmobilstellplatz in Hitzacker nach den vorgegebenen 24 Stunden maximalem Aufenthalt partout nicht verlassen wollte – und sich lautstark wehrte.

Wie erwartet hatte der Stellplatz in Hitzacker am Wochenende großen Zulauf, berichtete Jürgen Meyer, Samtgemeindebürgermeister der Elbtalaue. Mit der genannten einen Ausnahme hätten sich alle Wohnmobilisten nach entsprechender Belehrung durch die Mitarbeiter der Samtgemeinde einsichtig gezeigt. Klar geworden sei aber auch: „Wir müssen kontrollieren, sonst ist der Platz in kürzester Zeit bis oben hin voll.“ Eher verkehrsrechtlich von Belang: Auch die Elbuferstraße hatte am Wochenende wieder erheblichen Zulauf von Motorradfahrern – dabei ist die Strecke für Biker eigentlich gesperrt.

Auch der Stellplatz am Südufer des Gartower Sees war mehr als gut belegt: „Eigentlich haben wir 20 Stellplätze, belegt werden dürfen aktuell nur zehn“, informierte Gartows Samtgemeindebürgermeister Christian Järnecke, „an Himmelfahrt standen dort aber plötzlich 28 Fahrzeuge – trotz entsprechender Hinweisschilder.“ Es werde nun überlegt, den Platz über Pfingsten komplett zu sperren.

Drei Amtstierärzte und ein Lebensmittelkontrolleur der Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg haben am Himmelfahrtstag und am vergangenen Wochenende insgesamt 47 Restaurants und kurzzeitgastronomische Angebote in Augenschein genommen. Fast durchweg waren die Anbieter „vorbildlich und perfekt vorbereitet“, berichtete Erste Kreisrätin Nadine Löser. Weitere Kontrolle sollen folgen – auch über Pfingsten.

Recht auf Versammlung – auch in Coronazeiten

Ein wichtiges Grundrecht – das Versammlungsrecht – unterliegt vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes aktuell heftigen Einschränkungen. Aber: „Wir finden in der Regel gemeinsam eine Lösung“, verspricht Ordnungsamtsleiter Christian Schlenker. Auch wenn Zusammenkünfte im öffentlichen Raum aktuell auf zwei Personen beschränkt seien, könne der Landkreis Lüchow-Dannenberg als zuständige Behörde ausnahmsweise Demonstrationen gestatten, wenn ein Veranstalter durch „geeignete Maßnahmen“ den Schutz vor Infektionen sicherstellen kann. Hierzu finde in der Regel ein sogenanntes Kooperationsgespräch zwischen Demo-Anmelder, Ordnungsamt und Gesundheitsamt statt. Dies habe in der Vergangenheit wiederholt „gut funktioniert“, sagt Schlenker. Das Ordnungsamt gebe gerne Hilfestellung. Ein Versammlungsverbot sei „nur die allerletzte und härteste Maßnahme“, wenn andernfalls die Sicherheit und Gesundheit von Teilnehmenden und Dritten nicht gewährleistet werden könne.

Zuletzt stand der Lüchower Marktplatz wiederholt im Mittelpunkt einiger nicht-angemeldeter Versammmlungen. „Das ist langsam nicht mehr witzig“, mahnte Lüchows Samtgemeindebürgermeister Hubert Schwedland. Die Marktbeschicker, die es aktuell wirtschaftlich schon schwer genug haben, hätten nun durch die häufigen Demonstrationen auf und um den Marktplatz in Lüchow mit teils massiven Einnahmeeinbußen zu kämpfen. Er regt an, zukünftig auf andere Plätze wie beispielsweise den Lietzmann-Platz oder den Busbahnhof auszuweichen.

Dannenberger Klink: „Fahren langsam wieder hoch“

Pünktlich zum Himmelfahrtstag hat das Land Niedersachsen in der vergangenen Woche die Besuchsmöglichkeiten für Pflegeheime und Krankenhäuser ausgeweitet. Die Capio Elbe-Jeetzel-Klinik hat darauf sofort reagiert, informierte der ärztliche Leiter Dr. Norbert Messerschmidt. Die neue Besuchszeit laufe täglich von 14 bis 17 Uhr. Pro Patient dürfe eine Person für eine Stunde zu Besuch kommen. Je Zimmer sei allerdings nur ein Besucher zugelassen. Die Besucher müssen sich melden, ihre Kontaktdaten und wen sie besuchen wollen, werde erfasst. Es gebe Hinweisschilder zum richtigen Verhalten. „Das läuft alles geregelt ab, wir sind gut vorbereitet“, versichert Dr. Messerschmidt. Der Haupteingang sei weiter geschlossen, man halte an der bewährten „Schleuse“ fest: In einem Container auf dem Außengelände der Klinik werde jeder Besucher nach grippeähnlichen Symptomen befragt. Liegen solche vor, werde um einen Test gebeten.

„Wir fahren den Normalbetrieb langsam wieder hoch“, informierte Dr. Messerschmidt. Die Pädiatrie sei bereits wieder geöffnet. Viele notwendige OPs, die vorübergehend ausgesetzt waren, könnten nun wieder stattfinden. Weiterhin würden allerdings in der Abteilung für innere Medizin 20 Prozent der Betten und auf der Intensivstation 25 Prozent der Betten für potentielle Covid-19-Patienten vorsorglich frei gehalten.

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg informiert fortlaufend unter www.luechow-dannenberg.de über die aktuelle Situation.

Grundlegende Informationen und den aktuellen Krankenstand gibt es außerdem unter www.luechow-dannenberg.de/corona-virus.

Kommentare zum Inhalt
Zu diesem Inhalt sind noch keine Kommentare vorhanden.
Wollen Sie einen Kommentar erstellen?