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Grußwort von Landrat Jürgen Schulz zum Jahreswechsel 2020/2021 (30.12.2020)
Landkreis Lüchow-Dannenberg

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
liebe Nachbarn, liebe Freunde der Region,

Landrat Jürgen Schulzwas haben wir in Lüchow-Dannenberg nicht schon alles gesehen und erlebt – und bewältigt? Mehr als eine Krise oder Katastrophe war dabei. Rückblickend fällt es in der Regel leicht, selbst schweren Zeiten etwas Positives abzugewinnen. Aber während man mittendrin steckt?

Das Jahr, das in diesen Tagen zu Ende geht, ragt für uns alle heraus aus dem Einerlei der Lebensjahre, die sich ansonsten mehr oder weniger bedeutungsvoll aneinander reihen. Die aktuelle Pandemie hat für die Region und für jeden Einzelnen von uns massive Einschränkungen gebracht. Manche ökonomische Existenz ist in die Schieflage geraten. Viele hadern mit der Ungewissheit.

Ja, unsere Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. Und ja, die Maßnahmen, die zum Schutz vor einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus getroffen wurden und werden, greifen erheblich in die persönliche Freiheit ein. Der Preis ist hoch.

Aber was wäre die Alternative? Eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus würde als Erstes die Schwächsten unserer Gesellschaft treffen: unsere Alten und unsere Kranken. Den unmenschlichen Fatalismus, den manche pflegen, à la „Der war doch alt, der wäre demnächst doch sowieso gestorben“, teile ich nicht. Ich verurteile ihn aufs Schärfste.

Und ich bitte jeden, sich vor Augen zu halten: Sollte das Gesundheitssystem kollabieren, bestünde für jeden von uns das Risiko, die nötige medizinische Versorgung auch bei Bagatell-Verletzungen nicht mehr zu erhalten. Weil Betten belegt sind, weil medizinisches Personal fehlt. Das müssen wir im gemeinsamen Interesse in jedem Fall verhindern. Wir haben es in der Hand.

Darum: Ich danke allen Lüchow-Dannenbergern herzlich, die in den zurückliegenden Monaten Verantwortung übernommen und die zentralen Regeln mitgetragen haben: Kontakte beschränken und Abstand wahren, wo nötig Mund und Nase bedecken, regelmäßig die Hände waschen. Es ist banal, es ist lästig. Aber dies sind und bleiben die zentralen Regeln, die uns helfen können, das Virus auszubremsen.

Hatte 2020 auch seine guten Seiten? Unbedingt. Wie groß der Zusammenhalt in Lüchow-Dannenberg ist, haben wir schon im Frühjahr gesehen, als sich zahlreiche Initiativen fanden, die sich anboten, alten und bedürftigen Menschen in der Krise unter die Arme zu greifen, z. B. als Einkaufshelfer.

Bei vielen Arbeitgebern mussten Abläufe angepasst werden. Da war Flexibilität und Einfallsreichtum gefragt. Viele machten für Ihre Mitarbeitenden erstmals Homeoffice möglich, auch wir im Kreishaus in Lüchow, auch wenn es anfangs erhebliche Bedenken gab. Und wir stellten überrascht fest: Geht doch! In dieser Form und in diesem Umfang wäre das vor einem Jahr sicher noch nicht vorstellbar gewesen. Manche Forscher und Unternehmer sprechen aktuell gar von einer Gelegenheit, wie sie sich nur einmal in einer Generation bietet, die Art wie wir arbeiten neu zu denken. Wir dürfen gespannt sein, wie die (Arbeits-)Welt sich durch die Krise noch weiter verändern wird.

Gute Nachrichten gab es im zurückliegenden Jahr in Sachen Breitbandausbau. Bereits Ende 2019 konnten die ersten Privathaushalte ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Noch intensiver gingen diese Arbeiten in diesem Jahr weiter – trotz mancher Widrigkeiten, von schwierigen Witterungsbedingungen über Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner bis hin zu coronabedingten Ausfällen. Das brachte leider einige Verzögerungen mit sich, seit Jahresmitte geht es aber wieder mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran. Ich höre den (augenrollenden) Stoßseufzer: „Wird aber auch Zeit“. Ja, es wird Zeit. Wir können zuversichtlich sein, dass in wenigen Wochen alle privaten Anschlüsse eingerichtet sein und damit eins der größten Infrastrukturprojekte für Lüchow-Dannenberg auf die vorläufige Zielgerade einbiegt.

„Wir lernen beim Vorwärtsgehen“, heißt es. Und dieses Motto soll uns auch im kommenden Jahr begleiten. Auch in den kommenden Monaten werden wir immer wieder aufs Neue lernen müssen, bei der einen oder anderen Gelegenheit, tief durchzuatmen und uns an neue Entwicklungen anzupassen.

Mein herzlicher Dank geht besonders an alle, die in letzter Zeit als „Heldinnen und Helden des Alltags“ bezeichnet werden und an alle Menschen in Lüchow-Dannenberg, die besonnen und geduldig bleiben und auch im neuen Jahr ihren Teil dazu beitragen werden, dass wir gemeinsam gut durch diese besondere Zeit kommen.

Bitte bleiben Sie gesund.

Ihr


Jürgen Schulz
Landrat des Landkreises Lüchow-Dannenberg

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg informiert fortlaufend unter www.luechow-dannenberg.de über die aktuelle Situation.

Grundlegende Informationen und den aktuellen Krankenstand gibt es außerdem unter www.luechow-dannenberg.de/corona-virus.

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