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Afrikanische Schweinepest rückt näher an Deutschland heran – Aufmerksamkeit und Vorsicht sind auch in Lüchow-Dannenberg geboten

Am 27. Juni 2017 wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmalig bei einem Wildschwein in Tschechien festgestellt und ist damit nur noch wenige 100 km von Deutschland entfernt. Die zuständigen Behörden bitten insbesondere die Jägerschaft um verstärkte Aufmerksamkeit bei Auffälligkeiten in Schwarzwildbeständen, wie z. B. vermehrtes Fallwild. Solche Fälle sind sofort dem Veterinäramt bzw. der Jagdbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg zu melden.

Die ASP ist eine virusbedingte bei Schweinen vorkommende Tierseuche. Sie ist hochansteckend und verläuft bei Schweinen zumeist tödlich. „Für Menschen ist das Virus ungefährlich“, betont Dr. Birgit Mennerich-Bunge vom Veterinäramt der Kreisverwaltung. Der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest hat jedoch verheerende wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft zur Folge. In Kadavern von Wildschweinen kann sich das Virus sehr lange halten und von dort immer wieder in  Hausschweinebestände hineingetragen werden.

Ursprünglich war die ASP auf Afrika begrenzt. Im Juni 2007 wurden jedoch erste Fälle aus Georgien gemeldet. Seitdem breitet sich die Seuche kontinuierlich nach Westen aus. In der Zeit von 2012 bis 2014 waren nach und nach auch die EU-Mitgliedstaaten Litauen, Polen, Lettland und Estland betroffen - sowohl mit Ausbrüchen bei Wild- als auch Hausschweinen.

Das Risiko, dass die ASP in deutsche Wildschweinpopulationen durch illegale Verbringung und Entsorgung von kontaminiertem Material eingeschleppt wird, wird vom Friedrich-Löffler-Institut als hoch eingeschätzt, ebenso wie die Einschleppung durch kontaminiertes Schweinefleisch und daraus hergestellte Erzeugnisse.

Personen, die aus den betroffenen Gebieten nach Deutschland einreisen, sollten daher keine Schweinefleischprodukte (Wurst, Salami etc.), Jagdtrophäen und kein Wildschweinfleisch mitbringen. Für Schweinehaltungen ist die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen essentiell. „Bei der Ausübung der Jagd sind die erforderlichen Hygienemaßnahmen zu beachten, die verhindern, dass das Virus aus Wildschweinpopulationen mit Hausschweinen in Kontakt kommt“, mahnt Dr. Birgit Mennerich-Bunge.

Unter www.tierseucheninfo.niedersachsen.de finden sich neben aktuellen allgemeinen Informationen zur Seuche auch spezielle Merkblätter für Schweinehalter und für Jäger sowie mehrsprachige Informationen für Saisonarbeiter.

Bei Fragen stehen das Veterinäramt und die Jagdbehörde des Landkreises zur Verfügung (Telefonzentrale 05841 / 120-0).

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