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„Ich spreche als Opfer und untersuche meine Ressentiments“ - Wolfgang Kaven liest Jean Améry

Mit einer Lesung erinnert das Museum Altes Zollhaus Hitzacker an das Kriegsende im Mai 1945:  Wolfgang Kaven liest am Freitag, den 8. Mai 2015 um 19 Uhr in der Alten Sargtischlerei Hitzacker (an der St. Johanniskirche) aus Jean Amérys „Ressentiments“.

Jean Améry, 1912 als Sohn jüdischer Eltern in Österreich geboren – damals hieß er noch Johann Mayer -, überlebte 1943 Folter durch SS-Angehörige und ab 1944 seine Internierung in den Lagern von Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen. Sein erstes Werk, der zunächst mit dem Titel „Ressentiments“ angekündigte Essaiband „Jenseits von Schuld und Sühne“, der 1966 erschien, zählt heute zu den zentralen Texten der deutschsprachigen Holocaust-Literatur.

Eindringlich schildert Améry insbesondere die erlittene Folter, die auch viele Jahre später noch sein Leben bestimmt: „Es ist noch immer nicht vorbei. Ich baumele noch immer, zweiundzwanzig Jahre danach, an ausgerenkten Armen über dem Boden, keuche und bezichtige mich. Da gibt es kein ‚Verdrängen‘.“

 

Das Alte Zollhaus Hitzacker ist eins von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V. 

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