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Wohnraum schaffen in Haus und Hof!

Das war das Thema einer Veranstaltung für Hofbesitzer in Lüchow-Dannenberg, die am 23.8. in Püggen auf dem Hof von Carola und Manfred Ebeling stattfand. Der Seniorenstützpunkt  und die Gesundheitsregion des Landkreises, die Klimaschutzleitstelle, die Fachkräfteagentur Wendlandleben und die Grünen Werkstatt Wendland hatten die Veranstaltung  gemeinschaftlich organisiert und zahlreiche Experten begrüßen können. Gekommen waren: Vertreter der VR PLUS Altmark-Wendland, der GLS Bank, der Bauverwaltung des Landkreises und der Samtgemeinde Lüchow, der NLG, der Interessensgemeinschaft Bauernhaus, des Vereins Mietshäusersyndikat, des Regionalmanagements der LEADER-Region Elbtalaue und der Bundevereinigung  Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V.

„Uns vereint der Wunsch, für Zuzügler und Nachwuchs in Lüchow-Dannenberg attraktiven Wohnraum auf dem Dorf zu schaffen“, erklärte die Leiterin der Stabstelle für regionale Entwicklungsprozesse, Nicole Servatius. Sigrun Kreuser von der Fachkräfteagentur schilderte den Bedarf nach Mietwohnraum von Zuzüglern und Rückkehrern, welche sie bei der Suche nach dem passenden Wohnraum unterstützt. „Das Wendland ist Sehnsuchtsland, wir erfahren täglich durch zahlreiche Anfragen den Bedarf nach Mietwohnraum, den es auf dem freien Markt so nicht gibt“, berichtet Sigrun Kreuser und stellt die Frage: „Haben Sie ein großes Haus oder Hofanlage mit dauerhaft ungenutzter Wohnfläche? Überlegen Sie, diese Fläche zu Wohnraum um- /auszubauen bzw. zu sanieren und für neue Mitbewohner zu öffnen?“

Der Hof Ebeling in Püggen diente als anschauliches Beispiel, wie es gelingen kann, große, untergenutzte Gebäude zukunftsfähig zu erhalten. Manfred Ebeling schildert seinen Weg vom Landwirt zum Energiewirt und jetzt zum Hauswirt. Er betonte, dass jeder Hausbesitzer seinen Weg finden muss, denn allgemeingültige Rezepte gibt es nicht. „Ich werde es meinen Kindern, die in der weiten Welt ihr Glück suchen, sehr schwer machen, nicht nach Hause zurückzukehren!“, was durch die ansprechende Art der ausgebauten Nebengebäude mit großzügiger Südterrasse und freiem Blick in die Hofanlage zum Schmunzeln anregte, denn so wie hier, würden viele Menschen sehr gerne leben wollen.

Anne-Sophie Holderle, von der Bundevereinigung  Forum Gemeinschaftliches Wohnen e.V. skizzierte den steigenden Bedarf nach gemeinschaftlichem Wohnen, vor allem von Menschen in der zweiten Lebenshälfte und konnte von gelungenen Beispielen in Niedersachsen berichten.
Die Zusammenarbeit mit der GLS Gemeinschaftsbank eG (GLS Bank) wurde hier deutlich, denn die vorgestellten Beispiele gemeinschaftlicher Wohnprojekte, z. B. das Projekt Hofleben aus Lemgrabe, wurden durch die GLS Bank mitfinanziert.

Das Mietshäusersyndikat hat den Ansatz, Wohnraum dem spekulativen Immobilienmarkt dauerhaft zu entziehen und die Wohnimmobilie in das Eigentum der Bewohner zu überführen. Diese Immobilien werden von den Mietern gemeinschaftlich genutzt und verwaltet. Selbstorgansiert wohnen, solidarisch wirtschaften, sind die Ziele des Mietshäuser Syndikats. Bei diesem Modell wird eine Rechtsform (GmbH, Genossenschaft, Verein) Besitzerin der Wohnimmobilie, die in der Hand der Mieter liegt.

Die NLG zeigte ein Beispiel der Umnutzung eines großen landwirtschaftlichen Anwesens und machte so auf ihr Leistungsangebot als Architekturbüro aufmerksam, das Landwirte auf dem schwierigen Weg der betrieblichen Umstrukturierung begleitet. „Wir betreiben ein Höfeportal im Internet und unser umfassendes Leistungsangebot wird vielfach nicht wahrgenommen“ sagte Peter Berens, stellvertretender Geschäftsstellenleiter der NLG aus Lüneburg.

Zahlreiche interessierte Hofbesitzer folgten der Einladung und nutzten die Gelegenheit, sich untereinander und mit den verschiedenen Experten über ihre individuellen Fragestellungen auszutauschen. Hierbei standen Fragen nach der Finanzierung und der Genehmigung von Ausbauvorhaben im Mittelpunkt, aber auch Fragen nach der Rechtsform von möglichen Gemeinschaftsprojekten.

„Ich finde es bemerkenswert, dass ein Landkreis diesen Weg geht und Menschen darüber informiert, wie Wohnraum im Bestand geschaffen werden kann“, lobt Michael Wegstein von der GLS-Bank das Engagement des Organisatorenteams. „Zu viele Gemeinden machen es sich einfach und weisen ein Baugebiet nach dem anderen aus“, führt er weiter aus.

„Ein Interesse von Hofbesitzern ist vorhanden, dies hat die Veranstaltung in Püggen in jedem Fall gezeigt“, freuen sich die Veranstalter und führen weiter aus: „Fehlender Mietwohnraum in idyllischer Dorflage ist Mangelware im Landkreis. Wenn wir junge Familien als Neubürger gewinnen wollen, müssen für diese Zielgruppe auch passende Mietwohnungen im Dorfbestand hergerichtet werden. Derartige Wohnungen mit verlässlichen Nachbarschaften, der Möglichkeit der Kleintierhaltung und einem Gartenstück zur Selbstversorgung im Umkreis der Kleinstädte, wären ein Magnet für stadtmüde Eltern.“

Wer weiterhin Informationen zum Thema „Gemeinschaftliches Wohnen im Wendland“ erhalten will, kann sich gerne auf dem entstehenden Webportal „gemeinschaft-im-wendland.de“ für den Newsletter anmelden. Die Adressaten erhalten Informationen über Veranstaltungen und Angebote der Initiatoren. Sowohl Anbieter als auch Suchende von Wohnraum im Wendland können sich gerne bei der Agentur Wendlandleben melden.

Ansprechpartner:

Landkreis Lüchow-Dannenberg
Klimaschutzleitstelle
Daniela Weinand
Masterplanmanagerin 100% Klimaschutz in Lüchow-Dannenberg
Salzwedeler Straße 13
29439 Lüchow (Wendland)
Tel.: 05841-9718389
E-Mail: d.weinand@luechow-dannenberg.de

Organisatoren:

Die Veranstaltung „Wohnraum schaffen in Haus & Hof“ ist eine Gemeinschaftsinitiative von:

  • Seniorenstützpunkt und Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg
  • Klimaschutzleitstelle des Landkreis Lüchow-Dannenberg
  • Fachkräfteagentur Wendlandleben
  • Grüne Werkstatt Wendland

Bilder: Landkreis Lüchow-Dannenberg

 

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