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Krieg in der Ukraine: Landrätin stimmt auf Einschränkungen ein (23.03.2022)
Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM 73/2022)

Die alte Turnhalle am Gymnasium Lüchow dient seit Kurzem als Ankunftszentrum für ukrainische Kriegsflüchtlinge. Schul- oder Vereinssport wird hier vorerst nicht möglich sein. Dies ist aber nur die erste von weiteren Einschränkungen, mit denen in den nächsten Wochen zu rechnen ist, erklärt Landrätin Dagmar Schulz.

Friedenstaube vor den ukrainischen NationalfarbenErst Corona, jetzt ein Krieg in Europa: Die Sportlerinnen und Sportler in der Region haben seit zwei Jahren mit erheblichen Einschränkungen zu tun. Landrätin Dagmar Schulz bittet um Verständnis: „Sie können mir glauben: Wir hätten für die geflüchteten Frauen und Kinder jede andere geeignete Unterkunft einer Turnhalle vorgezogen“, sagt die Verwaltungschefin.

Um sehr kurzfristig in der Lage zu sein, bis zu 80 Geflüchtete aufzunehmen, hatte der Landkreis mit Unterstützung des DRK-Kreisverbands innerhalb weniger Tage die Halle teils umgebaut, mit Mehrpersonen-Zelten, Feldbetten und mehr ausgestattet und eine sozialpädagogische Betreuung, eine medizinische Erstuntersuchung und nicht zuletzt eine Essensversorgung organisiert. Gedacht ist die hergerichtete Halle als kurzzeitige „Ankunftszentrale mit Schlafmöglichkeiten“. Nach wenigen Tagen sollen die Geflüchteten von hier aus in privaten Wohnraum umziehen. „Alle niedersächsischen Landkreise verfahren ähnlich“, erklärt Schulz. Kritik aus Sportlerkreisen nimmt sie den Wind aus den Segeln: „Es geht hier um Vertriebene aus einer Kriegssituation, eine Sporthalle ist besser als ein U-Bahn-Schacht!“ Sie bittet darum, die Einschränkungen für den Sport vor diesem Hintergrund zu bewerten. Die Samtgemeinde Lüchow habe zugesagt, unbürokratisch behilflich zu sein, wenn es darum geht, Ausweichmöglichkeiten in den Turnhallen der Samtgemeinde Lüchow zu suchen.

Die Flüchtlingskrise und die Corona-Pandemie stellt die Kreisverwaltung Lüchow-Dannenberg vor Herausforderungen. Die Landrätin rechnet mit Einschränlungen fü den regulären Dienstbetrieb. Foto: Jenny Raeder Bereits am Wochenende hatte die Landrätin die eigenen Mitarbeitenden und die Mitglieder des Kreistags schriftlich  über die aktuelle Situation informiert: „Der 24. Februar 2022 bedeutet eine weltweite Zeitenwende mit dauerhaften Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Leben und das Alltagsgeschehen. Wir werden schmerzhafte Einschränkungen hinnehmen müssen, unsere Lebenswirklichkeit wird sich in vielen Bereichen drastisch verändern.“ Dies gelte auch für Lüchow-Dannenberg und auch für die Verwaltung.

Nach zwei Jahren der Corona-Pandemie mit einem erheblichem Mehr an Arbeit besteht seit dem vergangenen Freitag (18. März 2022) im Lüchower Kreishaus zusätzlich ein Krisenstab zur Bewältigung der Flüchtlingswelle aus der Ukraine. Aus dem gesamten Haus sind dafür Mitarbeitende von ihrer eigentlichen Arbeit abgezogen worden, um vorrangig und größtenteils ausschließlich ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Diese Mitarbeitenden fehlen dafür an anderer Stelle. „Ich gehe in dieser außergewöhnlichen Belastungssituation davon aus, dass die Kreisverwaltung ihre Aufgaben nicht mehr umfänglich erfüllen kann und Schäden für die Verwaltung und für Dritte nicht mehr ausgeschlossen werden können.“

Bis zu 20 Mitarbeitende sind aktuell im Gesundheitsamt nur für die Pandemiebekämpfung eingesetzt. Denn die Pandemie dauert an, die Fallzahlen sind seit Wochen höher als jemals zuvor. Weitere 25 Mitarbeitende sind im Ukraine-Krisenstab eingesetzt.

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg informiert auf seiner Website über die Corona-Lage unter www.luechow-dannenberg.de/coronavirus und über Hilfe für die Flüchtlingen aus der Ukraine unter www.luechow-dannenberg.de/ukrainehilfe.

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