Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker haben die Solaranlage der Firma Steinicke in Seerau/Lucie besichtigt. Im Anschluss an den Ortstermin wurde im Fachausschuss Bauen, Regionale Entwicklung und Wirtschaft auch über den Energiebedarf von Unternehmen und der nachhaltigen Energiegewinnung diskutiert.
Auf einem Feld neben den Produktionshallen des Lüchower Familienunternehmens Steinicke steht Deutschlands größte und modernste Agrophotovoltaikanlage. Diese ist als bundesweites Pionierprojekt einzigartig in der Kombination von Energie- und Landwirtschaft.
Unter den teiltransparenten Glas-Paneelen soll im Frühjahr Schnittlauch angebaut werden, zeitgleich produzieren die Solarpaneele Strom, erläutert Geschäftsführer Robert Lettenbichler, der auch beratendes Mitglied des Fachausschusses ist. Die Pilotanlage soll mehr als 700.000 Kilowattstunden Strom liefern, dazu kommen 30 Tonnen Schnittlauch.
Die Spannbreite unter den Paneelen beträgt 18 Meter, es ist also genügend Platz um die Fläche zu beackern. Bundesweit hätte die Anlage bereits Interesse bei anderen Unternehmen geweckt, berichtet Lettenbichler. „Wir sind stolz, das Projekt realisiert zu haben. Aber es ist natürlich auch eine Notwendigkeit, sich um eine sichere Energieerzeugung für das eigene Unternehmen zu kümmern.“
Vorreiter alternativer Energieproduktion
Aktuell liefert die Anlage noch keinen Strom, sie ist noch nicht abgenommen, es fehlt noch ein Zertifikat. Auch die Pioniere der Biogasszene hätten am Anfang Probleme gehabt, erinnert sich Jörg Heinrich Siemke, der selber eine Biogasanlage betreibt und der als Vorsitzender den Ausschuss für regionale Entwicklung leitet. „Seit Jahren setzen wir uns mit dem Thema Energie auseinander. In Folge des Konflikts um Gorleben wurde der Landkreis zum Vorreiter bei alternativer Energieproduktion.“
Zukunftsentwicklungskonzept
Anschließend diskutierten die Mitgliederinnen und Mitglieder des Ausschuss weiter über Energieerzeugung als ein zentrales Thema des Zukunftsentwicklungskonzeptes für den Landkreis Lüchow-Dannenberg. Das soll gemeinsam mit einem Klimakonzept neu entwickelt werden. Dabei geht es auch um den Landkreis als Wirtschaftsstandort der Zukunft. Und um resiliente Versorgungsstrukturen, also etwa um die Frage, wie Energie eigenständig produziert werden kann.
Der Ausschuss für Bauen, Regionale Entwicklung und Wirtschaft hat sich einstimmig für ein solches Konzept ausgesprochen. Auch anderen Fachausschüssen haben dem Konzept bereits zugestimmt. Auch die weiteren Ausschüsse und der Kreistag werden sich mit dem Konzept befassen. Nach Abschluss dieser Beteiligungsrunde kann das Konzept dann in Auftrag gegeben werden.