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Forschungsprojekt für sichere Zwischenlagerung von Atommüll (04.07.2022)
Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM168/2022)

Die trockene Zwischenlagerung von hochradioaktiven Abfällen ist in Deutschland derzeit auf 40 Jahre befristet. Für diesen Zeitraum sind die erforderlichen Sicherheitsnachweise erbracht und in den Genehmigungsverfahren bestätigt worden. Entsprechend der zeitlichen Befristung läuft die erste Aufbewahrungsgenehmigung 2034 für das von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) betriebene Zwischenlager Gorleben aus. Ein Endlager für hochradioaktiven Abfall wird es aber frühestens 2050 geben.

„Wir müssen wachsam bleiben. Nach wie vor haben wir das Zwischenlager hier“, so Landrätin Dagmar Schulz. In der Halle stehen 113 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll. Und wo es ein Endlager geben wird, ist noch offen. „Zwar ist der Salzstock Gorleben in der Suche nach einem Endlager ausgeschieden, es gibt aber noch vier weitere Suchgebiete für ein mögliches Endlager.“ Bundesweit werden rund 90 Gebiete untersucht.

Forschungsansätze wurden dem Ausschuss für Atomanlagen präsentiert

Vertreter der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) haben kürzlich im Ausschuss Atomanlagen über das Forschungsprojekt für die verlängerte Zwischenlagerung von hochradioaktivem Atommüll berichtet. „Für die Verlängerung der Aufbewahrung ist in öffentlichen Genehmigungsverfahren die Sicherheit der Zwischenlagerung über 40 Jahre hinaus nach dem dann geltenden Stand von Wissenschaft und Technik nachzuweisen“, erläuterte BGZ-Experte Klaus Jürgen Brammer. Dabei ging es um den baulichen Zustand des Zwischenlagers in Gorleben, um die Dichtungen der Castoren und um den Zustand des Atommülls in den Behältern. „Grundsätzlich ist die Langzeitsicherheit gegeben“, erläuterte Brammer. Die Zwischenlager-Halle werde im Rahmen eines Alterungsmanagements überwacht, Probleme gebe es nicht. Bei den Castor-Behältern bestehe vor allem im Bereich der Dichtungen weiteren Forschungsbedarf. Denn die massiven Edelstahlbehälter schirmen den Atommüll von der Außenwelt ab. Und die Wissenschaftler wollen erforschen, wie sich der Atommüll in den Behältern möglicherweise verändert hat. Das ist besonders schwierig, denn die Castor-Behälter sollen dafür nicht geöffnet werden, in internationalen Forschungseinrichtungen gibt es dafür spezielle Versuchsmodelle, an denen gemeinsam geforscht werde. Das detaillierte Forschungsprogramm der BGZ kann hier als PDF geladen werden.

Kreis- und Samtgemeindepolitiker diskutieren gemeinsam

Neben den Mitgliedern des Ausschusses für Atomanlagen waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Samtgemeinde Gartow im Fachausschuss anwesend. Gibt es Rückstellproben des Atommülls, der in Gorleben lagert, wollte Peter Ward wissen. Hans-Udo Maury, beratendes Mitglied im Ausschuss, fragte nach möglichen Reparaturkonzepten für Castor-Behälter.

Die Behälter aus massiven Edelstahl könnten im Bereich der Deckelöffnung repariert werden, indem ein weiterer Deckel verschweißt werde. Rückstellproben gebe es nicht, erläuterten Vertreter der BGZ. Das Atomrecht sehe dies auch nicht vor, ergänzte Martin Donat, Vorsitzender des Ausschusses für Atomanlagen. Inhaltlich werde der Ausschuss das Thema weiter verfolgen. „Sobald es detaillierte Forschungsergebnisse gibt, wollen wir auch kritische Sachverständige dazu hören“, sagte Donat.

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