Startklar in die Zukunft
Über das Landesprogramm „Startklar in die Zukunft“ konnte der Kreisjugendpfleger Mathias Niebuhr zusammen mit verschiedenen Trägern offener Jugendarbeit knapp 360.000 Euro an Fördergeld akquirieren. Die Gelder stammen noch dem Corona Programm des Landes. Ursprünglich konnten niedersächsische Landkreise im Verhältnis zur Einwohnerzahl die Gelder für Jugendplätze und –aktionen beantragen. Im Falle Lüchow-Dannenbergs wurden Mitte 2022 zwei Projekte bezuschusst. Mit rund 35.000 Euro konnten die Skateanlage in Hitzacker erweitert und die Calisthenics Anlage am JUZ gebaut werden.
Nachdem die Landesregierung die Beschränkungen aufgehoben hatte, hat Kreisjugendpfleger Mathias Niebuhr zusammen mit zahlreichen öffentlichen und privaten Trägern der Jugendhilfe für Akteuren im Landkreis Lüchow-Dannenberg 19 weitere Projekte u.a. für Jugendplätze beim Land beantragt. 17 Projekte sind genehmigt worden. „Insgesamt können im Landkreis fast 360.000 Euro ausgegeben werden“, freut sich Matthias Niebuhr. Knapp 319.000 Euro kommen aus dem Fördertopf des Landes, rund 41.000 sind Eigenmittel der verschiedenen Träger. „Ohne die Förderung wären all diese Projekte nicht denkbar gewesen.“
Der Kulturverein Plaatenlaase möchte das Angebot für Jugendliche ausbauen. „Wir wollen zusammen mit jungen Menschen einen Place to be schaffen“, sagt Antonia Traulsen vom Kulturverein. Der sei mittlerweile 40 Jahre alt und müsse sich stetig verjüngen. In Jameln soll eine Dirt-Bahn entstehen, in Bergen (Dumme) ein BMX Parcours und in Schnackenburg ein Fitnessplatz für Jugendliche. Schnackenburgs Bürgermeister Matthias Köhler berichtet, dass Jugendliche aus dem Ort auf ihn zugekommen seien, um einen Jugendplatz zu schaffen. Die Jugendlichen hätten sich dafür engagiert, den Antrag selbstständig gestellt und damit auch Erfolg gehabt. Über diese Förderung für 17 Projekte der Jugendarbeit freut sich Landrätin Dagmar Schulz besonders: “Die Kinder und Jugendlichen haben in der Corona-Pandemie sehr gelitten. Es ist großartig, dass jetzt in größerem Umfang Projekte umgesetzt werden können, die den jungen Menschen Möglichkeiten bieten, gemeinsam Freizeit zu erleben.“
Beteiligungsmöglichkeit im politischen Kontext für Kinder und Jugendliche im Landkreis Lüchow-Dannenberg
Dabei gehe es auch um die Teilhabe Jugendlicher am gesellschaftlichen und kulturellen Leben mit der Möglichkeit der Mitgestaltung, ergänzt Landrätin Dagmar Schulz. „Ich möchte den jungen Menschen die Chance geben, auch bei politischen Entscheidungen mitzuwirken. Im Idealfall diskutieren Jugendlichen dann zusammen mit den Kreistagsmitgliedern.“
Die Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche innerhalb der Kommunalpolitik im Landkreis Lüchow-Dannenberg sollen langfristig etabliert werden. Das Projekt wird vom Landespräventionsrat mit 43.000 Euro finanziert. Für die Umsetzung konnte Maik Peyko, ein erfahrener Trainer für Teambuilding und Jugendarbeit, gewonnen werden. „Der Kreistag ist die Champions League der Beteiligung“, erklärt er. Partizipation gelinge vor allem im direkten Umfeld der 8 bis 17-jährigen Menschen im Landkreis. Und es gehe um Themen aus der eigenen Lebenserfahrung, etwa Skateranlagen, Busverbindungen zur Schule oder Radwege im Ort. Ein erster Workshop, ein Jugendforum, findet im Februar in Gartow statt, weitere sollen in den beiden anderen Samtgemeinden Lüchow und Elbtalaue folgen. Anschließend geht es auf Landkreisebene weiter.
Dadurch soll sich die Beteiligung von Jugendlichen verstetigen. Bereits in einem Vorgängerprojekt zum Thema Klimaschutz wurde mit Schulen an der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Themen, die sie bewegen, gearbeitet und es wurden Grundlagen für eine spätere Gremienbeteiligung gelegt, berichtet Landrätin Dagmar Schulz. „Wir wollen langfristig junge Menschen auf Augenhöhe einbinden. Jugendliche sollen ihre Zukunft mitgestalten.“