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Mit Kreislaufwirtschaft gemeinsam in die Zukunft (07.03.2023)
Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM26/2023)

Foto: Cradle to Cradle Veranstaltung in PlatenlaaseDas Interesse an der Cradle to Cradle Modellregion ist im Wendland groß. 65 Menschen sind Ende vergangener Woche zu einer Mitmachveranstaltung in das Café Grenzbereiche in Platenlaase gekommen. Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz freut sich über das große Interesse. „Das zeigt, dass es in unserem Landkreis ein großes Bewusstsein für Nachhaltigkeit gibt. Wir erproben schon seit langen Innovationen und Ideen im Wendland, es ist ein wichtiger Teil unsere Identität.“ Der Landkreis selber arbeitet derzeit an einem Zukunftsentwicklungskonzept.

Die Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen ist ein gemeinsames Projekt der Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg um die strategische und klimapositive Regionalentwicklung voranzutreiben. Den fachlichen Input hat Professor Michael Braungart von der Leuphana Universität Lüneburg geliefert.  Als Mitbegründer des Cradle to Cradle-Prinzips ist Braungart seit über 25 Jahren einer der führenden Experten für zirkuläres Produktdesign und Öko-Effektivität. „Wir möchten Produkte und Produktionsprozesse so entwickeln, dass diese für Mensch und Natur komplett unschädlich sind.“ Darüber hinaus geht es um Stoffkreisläufe, in denen die Produkte einen weiteren positiven Nutzen für die Umwelt haben. Nach ihrem Gebrauch würden die Produkte nicht als Abfall gesehen, sondern als Rohstoff, der weiter genutzt werden kann.

„Es geht nicht darum, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, sondern diesen Fußabdruck als nie versiegende und unterstützende Quelle für diesen Stoffkreislauf zu sehen.“ Wenn etwa Textilien nach ihrem Gebrauch vollständig kompostierbar sind und als Dünger weiter genutzt werden können.Wie Cradle to Cradle praktisch umgesetzt werden kann, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Arbeitsgruppen besprochen. „Es war richtig schön, in den Diskussionen zu bemerken, wie viele Menschen Interesse daran haben, sich weiter für das Thema zu engagieren“, sagt Adrian Wulf, Projektmanager der Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachen.

In einer der Arbeitsgruppen wird über die mögliche Vorreiterrolle der Menschen im Wendland gesprochen – ähnlich  wie bei der Anti-Atom-Bewegung. Mitglieder von Initiativen zur solidarischen Landwirtschaft überlegen, wie - ganz praktisch - der Humus Aufbau im Boden durch eine Kreislaufwirtschaft verbessert werden könnte. Auch Unternehmen aus der Region sollen eingebunden werden, ergänzt Adrian Wulf. „Es müsse sich auch wirtschaftlich lohnen“, etwa im produzierenden Gewerbe oder im Baubereich.

Dass Kreislaufwirtschaft sich lohnt, davon sind die Akteure an diesem Abend überzeugt. „Wir wollen mehr über umweltpositives Wirtschaften nachdenken“, sagt eine Besucherin im Vorbeigehen. Und im Landkreis Lüneburg ist ebenfalls eine Mitmachveranstaltung der Cradle to Cradle Modellregion geplant.  Am 20. März 2023 um 18:00 im Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg.

Hintergrund Cradle to Cradle (C2C)

Über C2C:
Cradle to Cradle steht für eine vollkommene Kreislaufwirtschaft, in der Produkte von Beginn an so entwickelt und – unter Einsatz erneuerbarer Energien, geschlossenen Stoffkreisläufen und fairen Arbeitsbedingungen – so hergestellt werden, dass die eingesetzten Materialien gesund, umweltverträglich sowie mit positiver Wirkung für Mensch und Umwelt verbunden sind und nach der Nutzung in gleichbleibender Qualität vollständig wiederverwendet werden können. Dadurch gelingt es, einen positiven Fußabdruck für Klima und Umwelt zu erzeugen sowie Materialkosten einzusparen und dadurch Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu steigern.

Über die C2C-Modellregion:
„Neue Strategien und Strukturen für eine Cradle to Cradle Modellregion in Nordost-Niedersachsen“ ist ein gemeinsames Projekt der Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg. Für das Projekt machen sich die beiden Landkreise gemeinsam auf den Weg, um das Thema regionale Kreislaufwirtschaft nach C2C in ausgewählten Feldern der strategischen Regionalentwicklung voranzutreiben - beispielweise im produzierenden Gewerbe oder im Baubereich.

Kooperationspartner des Projekts sind die Leuphana Universität Lüneburg, die Technische Universität Hamburg sowie die Wachstumsinitiative Süderelbe AG. Gefördert wird das Vorhaben innerhalb des Förderprogramms Region gestalten mit Geldern der Initiative „Aktive Regionalentwicklung“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

 

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