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Autokorrektur – Bestseller Autorin Katja Diehl im Ostbahnhof (28.04.2023)
Landkreis Lüchow-Dannenberg (PM 070/2023)

Foto (vlnr): Mareike Harlfinger-Düpow, Katja Diehl, Moderator Dirk Böge, Sarah FrahmAutokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt. Seit Monaten fahren keine Züge von Lüneburg nach Dannenberg, die Autorin kam mit dem Bus des Schienenersatzverkehrs an. Am Bahnhof Lüneburg habe es kaum Informationen oder Hinweise auf den Schienenersatzverkehr gegeben, so Diehl. Und damit ist sie mitten im Thema – wie muss sich Mobilität verändern, was brauchen Menschen für eine lebenswerte Mobilität im Alltag?
Die schnelle und einfache Antwort: das eigene Auto. Grundlage des Sachbuchs sind 60 Interviews, Katja Diehl ist der Fragen nach den Bedürfnissen der einzelnen Menschen nachgegangen. Ihre zentrale Frage in dem Buch ist, „Willst Du oder musst Du Auto fahren?“

In der Geschichte wurde der Autoverkehr stets privilegiert. „Wenn wir eine Gleichberechtigung in der Mobilität haben wollen, müssen Privilegien wegfallen“, so die Autorin vor gut 50 Gästen im Ostbahnhof, viele von Ihnen sind mit dem Rad gekommen. Sie forderten mehr und bessere Radwege. Mareike Harlfinger-Düpow vom Fachdienst Klimaschutz und Mobilität des Landkreises arbeitet an diesem Thema. „Wir haben einen Radverkehrskoordinator eingestellt, der sich um die entsprechende Infrastruktur kümmert.“ Und auch der ÖPNV soll im Wendland neu aufgestellt werden, etwa mit mehr On-Demand-Verkehren, also Busse, die auf Abruf direkt abgelegene Orte ohne Linienbusanbindung anfahren. Für Katja Diehl ist der On-Demand-Verkehr ein erfolgsversprechendes System, sie nennt Beispiele aus dem Münsterland und Österreich. Der Klimaschutzrat im  Nachbarland habe auch den Neubau von Landstraßen, Autotunnel oder Autobahnen gestoppt, um die Verkehrswende einzuleiten, erläutert die Autorin. Sie wünscht sich weniger Autos auf den Straßen. Doch das ist eine Herausforderung vor allem im ländlichen Raum, denn dort wo es weite Wege zum Einkaufen, zur Arbeit oder zum Arzt gibt und kaum Alternativen ist die Frage nach dem „willst Du oder musst Du Autofahren“ schnell und eindeutig beantwortet. Aber: „viele würden sich Alternativen wünschen.“ Und einige gibt es bereits im Wendland – etwa Bürgermobile, die vor allem ältere Menschen in den Dörfern transportieren. Menschen engagieren sich dort „ehrenamtlich und setzen sich für die Gesellschaft ein“, lobt Mareike Harlfinger-Düpow. Und genau das ist wichtig, „wenn wir Verbesserungen in der Mobilität haben wollen, muss uns bewusst werden, was dies bedeutet“, fasst Diehl zusammen. Sie will den Menschen einen Weg zu gerechten und fairen Mobilität der Zukunft zeigen.

Das Buch Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt ist im S. Fischer Verlag erschienen und wurde mit dem Leserpreis des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises 2022 ausgezeichnet.

 

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