Für die vierköpfige Familie Gröger-Frahm aus dem Lemgow geht eine aufregende, aber auch anstrengende Zeit zu Ende – sie wagten das Experiment, zwei Wochen ohne eigenen PKW mobil zu sein. Jetzt zieht die Familie Bilanz zu den einzelnen Angeboten. Für den Weg zur Arbeit hat Vater Christian das zur Verfügung gestellte S-Pedelec genutzt, welches bis zu 45 km/h fahren kann.„Das Fahren mit dem S-Pedelec macht durchaus Spaß und ist bei gutem Wetter eine Alternative, um zum Arbeitsplatz zu kommen“, sagt Christian Frahm. „Es bedarf jedoch mehr Zeit und die Tage müssen besser geplant werden.“
Auch das Angebot des Carsharings hat die Familie während des Experiments genutzt. Doch die aktuellen neun Standorte der Fahrzeuge waren nicht in der Nähe, das Abholen und Wegbringen der Autos war mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Die Erfahrungen aus dem Mobilitätsexperiment tragen auch dazu bei, die Angebote im Wendland zu verbessern. In Zukunft könnte der Ausbau der Carsharing-Flotte vereinfacht werden. Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche "hat der Landkreis uns gut unterstützt und beraten", so Rebecca Gröger-Frahm. „Das Mobilitätsprojekt hat unseren Blick auf das Thema Mobilität verändert und wir machen uns nun viel mehr Gedanken, wie wir das Auto bewusster und reduzierter nutzen können und welche Alternativen es geben würde.“ Dabei hat der Bus bei Familie Gröger-Frahm nicht ganz so gut angeschnitten. Fahrplan und Liniennetz müssten erweiterten werden. Im Rahmen des ÖPNV-Modellprojekt Clever MoWe arbeitet die Verwaltung bereits daran. Aktuell wurde der Fahrplan bereits um 34 Fahrten erweitert, der Ticketpreis ist seit dem 1. Oktober deutlich günstiger und es soll noch in diesem Jahr ein On-Demand-Verkehr eingerichtet werden. „Das sind ÖPNV-Taxis, die auf Bestellung fahren und vor allem Randzeiten abdecken sollen“, sagt Mareike Harlfinger-Düpow.
Und statt die Mitfahr-App (www.mitfahren-dan.de) zu nutzen, ist die Familie einfach bei Nachbarn mitgefahren. Insgesamt zieht die Familie aus dem Lemgow ein positives Fazit des zweiwöchigen Mobilitätsexperiments und stellt besonders das E-Bike als eine mögliche Alternative zum eigenen PKW heraus: „Eine super Sache für Kurzstrecken waren für uns die normalen E-Bikes. Diese gibt es für einen zumutbaren Preis und sie sind im alltäglichen für uns wahrscheinlich der beste Helfer, um das Auto etwas mehr stehenzulassen.“
In den beiden Wochen haben Christian und Rebecca Gröger-Frahm mehr als 1000 Kilometer mit E-Bikes, dem Schnell-Pedelec und dem Lastenrad zurückgelegt. Die Mobilitätsagentur verleiht die Fahrräder monatsweise, damit mehr Menschen in Lüchow-Dannenberg auch neue Arten der Mobilität erfahren können.