Der Weltkindertag am 20. September steht im Jahr 2024 unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern zum 70. Geburtstag dieses Tages, dass die Politik ihre Prioritäten verstärkt auf Kinder ausrichten muss. Denn jeder junge Mensch ist eine große Chance für die Zukunft unserer Gesellschaft. Und es ist das Recht jedes Kindes, sich gut zu entwickeln und sein Leben gestalten zu können – ganz gleich, woher es kommt oder welchen Aufenthaltsstatus es hat. In Kinder zu investieren, ist gerade jetzt notwendig, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Gleichzeitig gilt es, die Kinder- und Menschenrechte als demokratische Gesellschaft gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung zu verteidigen.
„Kinder sollen immer im Fokus der Gesellschaft stehen, denn Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, appelliert Susan Fuhrmann von der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz Lüchow-Dannenberg. Eines der Kinderrechte ist die gewaltfreie Erziehung, verankert im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB). „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“
Doch immer noch erfahren unzählige Kinder weltweit Gewalt in ihrem Alltag, weiß Fuhrmann. Gewalt gegen Kinder ist weit verbreitet – kein Land und keine Gesellschaft ist frei davon. Häufig geschieht Gewalt fernab der öffentlichen Wahrnehmung. Das tatsächliche Ausmaß von Gewalt gegen Kinder lässt sich kaum erfassen. Bestimmte Formen von Gewalt seien präsenter als andere, berichtet Susan Fuhrmann.
Psychische Gewalt
Psychische Gewalt ist unsichtbar. Sie ist eine Form von Gewalt ohne Schläge. Dazu zählt jedes Verhalten, welches dem Kind vermittelt, wertlos, fehlerbehaftet, ungeliebt, ungewollt oder unnütz zu sein, z. B. Beleidigungen, Erpressungen, Drohungen, Ausgrenzungen oder Abwertungen. Psychische Gewalt ist der Kern einer jeden Misshandlung.
Die Fachstelle Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Lüchow-Dannenberg möchte am Weltkindertag psychische Gewalt in den Fokus rücken. In Schulen und öffentlichen Einrichtungen ist eine Plakatkampagne geplant. „Eines von drei Kindern unter 18 Jahren ist weltweit von psychischer Gewalt betroffen“, erläutert Susan Fuhrmann. Auf großen Plakaten wird dies verdeutlicht und zu HINSCHAUEN, NACHFRAGEN, ZUHÖREN aufgefordert.
Die Fachstelle Kinder- und Jugendschutz des Landkreises ist unter 05841 120 349 oder per Mail unter kinderschutz@luechow-dannenberg.de zu erreichen.
Weitere Unterstützungsangebote sind die Nummer gegen Kummer 116111 oder die Telefonseelsorge 0800 1110111, die kostenfrei für eine vertrauliche und anonyme Beratung zur Verfügung stehen.