Das Lübelner Rundlingsmuseum stellt ein neues „Exponat des Monats“ vor: Vom 19. September bis 16. Oktober 2020 steht die detailreich bemalte Hut- oder Haubenschachtel im Mittelpunkt.
Prächtig bemalte Spanschachteln für Hüte, Hauben oder Trachten wurden wie Familienerbstücke behandelt und an die nächste Generation weitervererbt. Nicht selten stand ein einprägsamer Spruch auf den Schachteln, der dann auch etwas von der Familiengeschichte weitererzählte, zum Beispiel: „Up de Markt to Satemin danze ick mit min Kathrin“.
Nicht anders als in heutiger Zeit sammelte man auch in früheren Jahrhunderten verschiedene Dinge des Alltags und wollte sie sicher aufbewahren. Unsere Vorfahren benutzen dafür natürlich keine Schachteln und Kisten aus Papier, Pappe oder Plastik wie wir heute, sondern aus sehr dünn geschnittenem Holz, den Holzspänen. Hergestellt wurden diese Spanschachteln am häufigsten in Oberbayern und Thüringen, aber auch in Havelberg im heutigen Sachsen-Anhalt.
Die Spanschachteln hatten einen Deckel und es gab sie in verschiedenen Formen und Größen, bemalt oder unbemalt. Männer, die die Schachteln zum Aufbewahren oder Sortieren von Arbeitswerkzeugen oder
Kleinmaterialien in der Werkstatt benutzten, wählten wahrscheinlich eher unbemalte Schachteln, während die Frauen eher die bemalte Variante für die Aufbewahrung von kleineren Textilien wie Tüchern oder Haushaltsutensilien bevorzugten.
Die gesamte Hut- und Haubenschachtel-Ausstellung des Museums wurde neu gestaltet. Sie ist im großen Seminarraum zu sehen.
Öffnungszeiten: täglich (außer montags) 10 bis 17 Uhr
Das Rundlingsmuseum ist eins von dreizehn Museen im Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.: www.museen-wendland.de.