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„Wir müssen über den Augenblick hinausdenken“ - Gebäudemanagement informierte über den baulichen Zustand der kreiseigenen Schulen in Lüchow-Dannenberg

„Pinkelrinnen gibt es in keiner der kreiseigenen Schulen mehr“, stellte Manfred Schrodt, Vorstand des Gebäudemanagements Uelzen Lüchow-Dannenberg, kürzlich in einer Sitzung des Kreisschulausschusses klar. Nach und nach erneuere das Gebäudemanagement die sanitären Anlagen der Schulen. Spültechnik und Trennwände würden ausgetauscht und er betonte: „Erfahren wir von Schäden an den Schulgebäuden, werden diese behoben.“

Funktionstüchtig, aber nicht unbedingt schick: die Toilettenanlage der Jeetzel-Oberschule in Lüchow steht als nächstes auf einer sehr langen Liste von anstehenden Sanierungen an und in den kreiseigenen Schulen. Allerdings fehlt es – wie so oft – am Geld. Fotos: Gebäudemanagement Uelzen / Lüchow-Dannenberg.  In einer früheren Sitzung des Ausschusses waren die Wogen hochgeschlagen: Eine Elternvertreterin und Lehrkräfte hatten von undichten Dächern und maroden WC-Anlagen in den Schulen berichtet und dringend Abhilfe angemahnt. Manfred Schrodt gab in der Sitzung einen umfangreichen Überblick über die Ist-Situation der Toilettenanlagen und der Schuldächer sowie die geplanten Maßnahmen.

„Wir sorgen dafür, dass die Toiletten gebrauchsfähig bleiben, sie werden täglich gereinigt und was kaputt ist, wird repariert.“ Dass die alten Anlagen nicht immer „schick“ seien, sei klar. Der große Wurf, also eine Komplettsanierung, wie ihn sich viele Schulleitungen wünschen, sei tatsächlich oft nicht möglich, räumte Schrodt ein. Die Finanzen des Landkreises ließen dies nicht zu. „Wir müssen uns immer fragen, wohin wir ein Gebäude entwickeln wollen – und dabei über die augenblicklichen Anforderungen hinausdenken.“ Schrodt machte dabei auch klar, dass der Landkreis in abgängige Gebäudekomplexe keine größeren Geldmittel mehr geben wolle.

Bereits in Planung seien die Sanierung der Toilettenanlagen der Jeetzel-Oberschule (Baujahr 1959 und 1974) und der Sporthalle in Lüchow (1974). Eine Erweiterung sei in Hitzacker in Vorbereitung: die teilsanierten Toilettenanlagen der Bernhard-Varenius-Schule sind die ältesten im Kreis, sie sind von 1950. Für die Erneuerung der WC-Anlagen der Elbauen-Schule in Gartow (1964) laufe bereits ein Bauantrag.

„Was wir langfristig überall anstreben, ist eine moderne Aufteilung mit einzelnen Kabinen, die jeweils einen Spiegel und ein Waschbecken beinhalten, und die die SchülerInnen ungestört und ohne Schubserei nutzen können“, so Schrodt. Schülervertreter Noah Grocholl findet moderne WC-Anlagen wichtig: „für den Komfort der Schüler“. Dies könne „die Lernfähigkeit der Schüler deutlich steigern.“

Der Faktor Sicherheit steht dagegen für die Elternvertreterin Bianca Schulz, die Lehrervertreterin Sarah Prigge und für einige Schulleitungen wie Miriam Steffen von der Nicolas Born Schule und Jutta Weingarten vom Fritz-Reuter-Gymnasium in Dannenberg, im Vordergrund. Von wiederholten Wassereintritten („jetzt beginnt bei uns wieder die Regenzeit“) und Deckenteilen, die sich lösen, ist die Rede. Manfred Schrodt sicherte zu, dies begutachten zu lassen. Einer Sanierung des Daches der Nicolas Born Schule schon vor der geplanten umfangreichen Sanierung habe der Architekt aus nachvollziehbaren technischen Gründen jedoch eine Absage erteilt. Container als alternative Schulräume seien keine Lösung – wegen der derzeit enorm langen Lieferzeiten.

Foto: Gebäudemanagement Uelzen - Lüchow-DannenbergJutta Weingarten interessierte mehr noch die Energieeffizienz der Gebäude: Müsse man die energetische Sanierung nicht deutlicher vorantreiben, um Kosten zu sparen? „Energetische Sanierungen rechnen sich nie“, informierte Schrodt. „Wir sanieren energetisch, weil es technisch erforderlich ist.“

In punkto Dachsanierung seien als nächstes die Sporthalle Lüchow und eine Teilerneuerung des Dachs des Altbaus der Drawehnschule Clenze an der Reihe, informierte Schrodt. Für die Standorte Dannenberg und Lüchow gäbe es bereits „Masterpläne“ für die anstehenden Sanierungen. „Was wir jetzt brauchen, sind Investitionsmittel.“

Ohne weitere Diskussion empfahl das Gremium, dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu folgen: Die Kreisverwaltung soll die neue niedersächsische Landesregierung auffordern, Fördergelder für die Sanierung von Schulgebäuden zur Verfügung zu stellen. Die Kreisverwaltung setze sich dafür bereits ein, berichtete der Erste Kreisrat Simon Schermuly. Er zeigte sich jedoch wenig optimistisch: „Lüchow-Dannenberg ist weiterhin strukturschwach, aber andere Landkreise sind noch deutlich schlechter aufgestellt, wir müssen uns da in eine längere Schlange einreihen.“

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