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Nemitzer Heide: Maßnahmen für den Gestreiften Grasbär und den Ameisenlöwen

Die Nemitzer Heide ist in vielerlei Hinsicht ein Kleinod. Nicht nur ihre im Spätsommer violett leuchtenden Heidebestände sind Heimat und Nahrungsquelle vieler seltener Tier- und Insektenarten, auch ein anderer Lebensraum bietet beste Bedingungen für Arten, die andernorts kaum noch zu finden sind: Es sind magere, spärlich bewachsene Magerrasen auf sandigen Boden. Einige dieser nur wenig bewachsenen Flächen wurden seit 2004 vor allem zur Förderung des seltenen Brachpiepers  durch Abschieben der Vegetation samt Oberboden angelegt. Doch der offene Sand bietet auch angewehten Kiefersamen gute Keimbedingungen und lässt auf vielen Flächen wieder zahlreiche junge Kiefern sprießen. Ohne das Zutun von Heidschnucken und Mensch würden die Kiefern sich schnell diese Lebensräume ganz zurückholen.

Im Rahmen der Gebietsbetreuung über das Förderprojekt Landschaftspflege und Gebietsbetreuung (LaGe) des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Kooperation mit dem Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. und dem Landschaftspflegeverband Wendland-Elbetal e. V. - EJZ berichtete - wurden diese Magerrasen nun in Augenschein genommen und von Mitarbeitern des Naturparks Elbhöhen-Wendland und der der ortsansässigen Schäferei Meinecke wieder von jungen Kiefern befreit. Die Pflegemaßnahmen müssen kontinuierlich in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Mit der Pflegemaßnahme wird der Brut- und Nahrungsraum seltener Vögel, z.B. dem Steinschmätzer, und unzähliger Insektenarten erhalten, darunter dem Gestreiften Grasbär und dem Ameisenlöwen. Dabei handelt es sich jedoch nicht - wie der Name vermuten lässt - um exotische Großsäugetiere, sondern beim Gestreiften Grasbären um eine seltene Nachtfalterart, deren Raupen sich von Gräsern trocken-magerer Standorte ernähren. Der Ameisenlöwe hingegen ist ein libellenähnliches Insekt: Die Larven bauen kleine Sandkrater und fangen darin die in den Krater purzelnden Ameisen, für die es an den glatten Kraterwänden kein Entrinnen mehr gibt.

Ebenso wurden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde durch Mitarbeiter des Naturparks Elbhöhen-Wendland einige Kiefern und Birken am Rand eines Borstgrasrasens gefällt und von der Fläche vollständig entfernt. Der Borstgrasrasen gehört nach der europäischen FFH-Richtlinie zu den prioritär geschützten Lebensräumen. Ziel ist auch hier, der typischen Vegetation mehr Licht und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.


Bild: D. Hielscher, Landkreis Lüchow-Dannenberg

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