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Für Katastrophen gewappnet: die Zentrale Führungseinheit im Landkreis Lüchow-Dannenberg

Foto: Heiko BIeniußaSeit 14 Tagen herrscht Dauerfrost im Landkreis – die Temperaturen steigen nicht über minus zwei Grad und nun setzt auch noch beständiger Eisregen ein. Unter dieser Last drohten Stromleitungen zu brechen, sodass diese vorsorglich vom Netz genommen wurden. Seit 28 Stunden sind der gesamte Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie große Teile der Nachbarlandkreise ohne Strom. Da für die nächsten Tage keine Wetterbesserung zu erwarten ist, wurde am Sonntag um 14 Uhr der Katastrophenfall im Landkreis Lüchow-Dannenberg festgestellt.

Der Katastrophenschutz-Stab hat seine Arbeit im Lüchower Kreishaus aufgenommen und ist mit ca. 40 Kräften aus Feuerwehr, Polizei, THW und Beschäftigten der Kreisverwaltung besetzt. Die Bevölkerung wird durch Rundfunkdurchsagen, über die Bürgerinformations- und Warn-App (BIWAPP) des Landkreises und alle verfügbaren Internet-Portale sowie durch die Feuerwehren vor Ort informiert. Zusätzlich ist ein Bürgertelefon eingerichtet. Für den Betrieb von Notstrom-Anlagen wird dringend Kraftstoff benötigt. Da durch den Stromausfall die regionalen Tankstellen aber ebenfalls außer Betrieb sind, wird dieser von außerhalb herbei geschafft: angesichts vereister Straßen eine besondere Herausforderung.  

Im Kreishaus ist jetzt ein kompletter Gebäudeteil gesperrt – „STOP – Zutritt nur für Mitarbeiter des Katastrophenschutz-Stabes“ steht auf großen Schildern. Hintern den Türen herrscht indes reges Treiben: etwa 20 PC Arbeitsplätze finden sich in dem großen Stabsraum, 2 Projektoren werfen Lagekarte und aktuelle Meldungen für alle sichtbar an die Wand – sodass jeder Stabsmitarbeiter sich schnell einen Überblick verschaffen kann.

Eisregen, kreisweit kein Strom: Bei diesem Szenario handelt es sich um die angenommene Lage einer Übung eben dieses Katastrophenschutz-Stabes am vergangenen Wochenende. Und dieser Stab ist im bundesweiten Vergleich schon etwas Besonderes: Denn im Gegensatz zu den sonst üblichen „Technischen Einsatzleitungen“, die es in jedem Landkreis gibt und mit Angehörigen verschiedener Hilfsorganisationen besetzt sind, arbeiten im Landkreis Lüchow-Dannenberg Hilfskräfte und hauptamtliche Verwaltungsmitarbeiter gemeinsam in der „Zentralen Führungseinheit“, kurz: ZFE.

Foto: Heiko BIeniußa„Durch diese intensive Zusammenarbeit, bei der kompetente Einsatzkräfte und Entscheider aus der Verwaltung Hand in Hand arbeiten, können wir flexibler, schneller und somit effizienter auf Änderungen reagieren, was uns oft einen Vorteil in der Bewältigung von Großschadenslagen verschafft.“ Sagt Conrad Thorwesten, feuerwehrtechnischer Leiter der Zentralen Führungseinheit des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

Dieser Stab kommt immer dann zusammen, wenn die einzelnen Einsatzkräfte vor Ort eine Lage nicht mehr alleine bewältigen können, wenn sie schlichtweg zu groß ist. Dann müssen nämlich Kräfte von außerhalb angefordert und eingesetzt werden, etwas, das im Fall von Bundeswehrkräften beispielsweise nur die Verwaltungsspitze einer Kreisverwaltung veranlassen kann. Viele Dinge müssen berücksichtigt und organisiert werden: die zusätzlichen Kräfte müssen verpflegt werden, benötigen Möglichkeiten der Übernachtung und Regeneration. Auch muss der Einsatz der vielen Einheiten dann zentral gesteuert und koordiniert werden, Material und Verpflegung muss beschafft werden und nicht zuletzt muss natürlich auch die Öffentlichkeit regelmäßig über die Situation informiert werden. Dies alles geschieht - von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen – in der Zentralen Führungseinheit im Kreishaus. Diese ist im Fall einer Großschadenslage oder gar eines Katastrophenfalls – wie zuletzt beispielsweise im Juni 2013 während des Elbe-Hochwassers – rund um die Uhr besetzt – jedes sogenannte Sachgebiet ist dabei mindestens mit einer Feuerwehrkraft und einer Verwaltungskraft besetzt. Insgesamt stehen diesem Stab 90 Kräfte zur Verfügung – davon 50 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Männer. Im 2- oder 3-Schichtsystem wechselt man sich ab. Insgesamt werden die anfallenden Aufgaben unter 6 Sachgebieten aufgeteilt:

Sachgebiet 1 - Personal und innerer Dienst
Sachgebiet 2 - Lage und Dokumentation
Sachgebiet 3 - Einsatz
Sachgebiet 4 - Versorgung
Sachgebiet 5 - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sachgebiet 6 - Technik und Kommunikation

Zusätzlich stehen je nach Lagebild mehrere Fachberater zur Verfügung:

Brandschutz (Kreisbrandmeister und stv. Kreisbrandmeister)
Polizei
THW
DRK
Forst
Energieversorgung, etc.

Auch der Einsatz etwaiger Bundeswehrkräfte, z.B. bei einem Elbe-Hochwasser, wird hier mit koordiniert. Das Kreisverbindungskommando würde in solch einem Fall ebenfalls zur ZFE dazu stoßen und seine Arbeit in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung aufnehmen. Neben dem Stabsraum stehen zwei weitere Besprechungsräume und zehn Büros zur Verfügung. Bei Bedarf können weitere Räume benutzt werden.

Es tut gut zu wissen, dass man im Landkreis Lüchow-Dannenberg gut auf die unterschiedlichsten Gefahrenlagen vorbereitet ist und sich in der Lage sieht, diese zu bewältigen. Etwa eine Stunde benötigt die Zentrale Führungseinheit nach der Alarmierung, um ihre volle Einsatzbereitschaft herstellen und die Arbeit aufnehmen zu können.

Ansprechpartner für Rückfragen:

Heiko Bieniußa
Pressereferent der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg
Leiter Sachgebiet 5 - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Zentrale Führungseinheit Lüchow-Dannenberg
Tel.: 05845/734 99 78
Fax: 05845/734 99 77
Mail: presse@kfv-dan.de

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