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Zwei Landespreise der „Grünen Hausnummer“ gehen in den Landkreis Lüchow-Dannenberg

Gesindehaus einer alten Herrenmühle von Swantje und Martin Theben in Hitzacker. Foto: Madeline JostGleich zwei vorbildlich sanierte Gebäude aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg werden in diesem Jahr mit einem Landespreis der Grünen Hausnummer für energieeffizientes Sanieren und Bauen ausgezeichnet. In der Kategorie Sanierung geht der erste Preis an Swantje und Martin Theben aus Hitzacker, den zweiten Preis erhält Gerd Brummund aus Breese in der Marsch/Dannenberg. Am Sonnabend, dem 14. November 2020 gab der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies die Preisträgerinnen und Preisträger bekannt. Die feierliche Preisverleihung wird im kommenden Jahr nachgeholt.

In diesem Jahr wurde im Landkreis Lüchow-Dannenberg zum ersten Mal die Auszeichnung „Grüne Hausnummer“ für energieeffizientes Sanieren und Bauen in Niedersachsen vergeben. Insgesamt erfüllten 18 eingereichte Gebäude die Kriterien und wurden ausgezeichnet. Zwei von ihnen hat die Fachjury zum Landespreis Grüne Hausnummer nun als besonders beispielhaft bewertet. Swantje und Martin Theben aus Hitzacker haben das Gesindehaus einer alten Herrenmühle aus dem 18. Jahrhundert mit ökologischen und regionalen Baumaterialien wie Lehm, Holz, Holzfaser und Recyclingdämmstoffen saniert. Bei der Umnutzung haben die Thebens die vorhandenen Baumaterialien geborgen und weiter verwendet. Dabei haben sie den ursprünglichen Charakter des teilweise denkmalgeschützten Gebäudes erhalten und den KfW-Effizienzhausstandard 70 erreicht. Die Jury vergibt dafür den ersten Preis und begründet dies so: „Die rundum sehr gelungene Sanierung des teilweise denkmal­geschützten Gebäudes hat die Fachjury des Landespreises zur Grünen Hausnummer in Niedersachsen überzeugt. Das Projekt ist nicht nur insgesamt ästhetisch sehr ansprechend, sondern auch ein gutes Bespiel für nachhaltiges Sanieren.“

Den zweiten Preis erhält Gerd Brummund aus Breese in der Marsch/Dannenberg für die Sanierung eines Zweifamilienhauses aus dem Jahr 1910 mit ökologischen Baumaterialien auf den für Altbauten sehr guten KfW-Effizienzhausstandard 55. Das Wohnhaus wird über ein Nahwärmenetz vom Heizsystem des Nachbargebäudes mit Wärme versorgt. Diese Wahl begründet die Jury so: „Das Sanierungskonzept zur Erhaltung der ursprünglichen Ansichten und die Idee der gemeinschaftlichen Wärmeversorgung haben die Fachjury sehr beeindruckt.“

FGebäude von 1910 von Gerd Brummund in Breese in der Marsch. Foto: Madeline Jostranziska Dittmer, die das Projekt „Grüne Hausnummer“ im Landkreis Lüchow-Dannenberg koordiniert, freut sich über den Erfolg der von ihr vorgeschlagenen Projekte. „In unserem Landkreis gibt es viele alte Gebäude, die es Wert sind für die Zukunft erhalten zu werden und deren Energiebilanz für die Erreichung der Klimaschutzziele durch energetische Sanierung erheblich verbessert werden kann. Wir denken, dass unsere Preisträger eine gute Inspiration für Baubiologie, Baukultur, Wohnqualität, Energieeffizienz und innovative Wärmelösungen im Zuge von Sanierungen bieten und  so als gutes Beispiel dienen. Deswegen freue ich mich über die überregionale Auszeichnung für dieses Engagement und hoffe auf weitere Nachahmer in Niedersachsen und in Lüchow-Dannenberg.“

Minister Lies lobt Einsatz der Preisträgerinnen und Preisträger

Die feierliche Verleihung der Auszeichnungen durch Umweltminister Olaf Lies wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben und ist nun für das kommende Jahr geplant. Im Rahmen der Niedersächsischen Effizienztagung Bauen und Modernisieren, gab der Minister aber bereits die Preisträger öffentlich bekannt. „Wir sprechen viel über die Hemmnisse und Probleme, die wir bei der Energiewende und besonders bei der Wärmewende haben. Doch es ist mindestens genauso wichtig, über Lösungen zu sprechen und die Beispiele derer bekannt zu machen, die aktiv werden und vorbildliche klimaverträgliche Gebäude errichten. Darum freue ich mich besonders, heute die Landespreisträger der Grünen Hausnummer für energieeffizientes Sanieren und Bauen der Öffentlichkeit vorzustellen“, so der Minister. Insgesamt wurden vier Preise für vorbildliche energetische Sanierungen und zwei Preise für energieeffiziente Neubauten vergeben.

Hintergrund: über 1.200 Grüne Hausnummern in Niedersachsen

Die „Grüne Hausnummer“ ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihrer regionalen Partner. Sie zeichnet Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer aus, deren Neubau mindestens dem Standard „KfW-Effizienzhaus 55“ entspricht oder die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert haben und damit die gesetzlichen Anforderungen übertreffen. Erfolgreiche Bewerber erhalten eine hochwertige Grüne Hausnummer für die Hausfassade. Inzwischen gibt es die Auszeichnung in 21 Regionen Niedersachsens. Über 1.200 Hausnummern wurden bereits vergeben. Einmal jährlich wird an herausragende Projekte der „Landespreis Grüne Hausnummer“ verliehen. Aus den teilnehmenden Regionen werden Vorschläge eingereicht, die Auswahl trifft eine Fachjury.

Hintergrund: KfW-Effizienzhausstandards

Die KfW ist die Förderinstitution des Bundes für energieeffiziente Gebäude. Sie unterscheidet auf Grundlage der Energieeinsparverordnung verschiedene Effizienzstufen. Für Sanierungen gibt es die Standards 55, 70, 85, 100 und 115. Je kleiner der Wert ist, desto geringer ist der Energiebedarf der Immobilie. Als Referenz dient ein KfW-Effizienzhaus 100. Im Vergleich zum Referenzgebäude benötigt das Effizienzhaus 55 nur 55 % der Primärenergie.

Die Mitglieder der Jury:

Dirk Bolze, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Pia Grund-Ludwig, Gebäude-Energieberater
Stefan Kahl, KfW
Prof. Heiner Lippe, Architektenkammer Niedersachsen
Florian Lörincz, Energieberater der Verbraucherzentrale Niedersachsen
Lothar Nolte, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen

Die Preisträger und Preise:

Sanierung:

  1. Preis: Swantje und Martin Theben aus Hitzacker (1.500 Euro)
  2. Preis: Gerd Brummund aus Breese in der Marsch/Dannenberg (1.000 Euro)
  3. Preis: Meike und Volker Gärtner aus Goslar (500 Euro)
  4. Preis: Wohnungseigentümergemeinschaft Bahnhofstraße 32 aus der Wedemark (500 Euro)

Neubau:

Preis Zukunftshaus: Familie Heinrich aus Lehrte und
Emmi und Hermann Markert aus Uelsen (je 750 Euro)

Weiter Informationen zur Grünen Hausnummer: www.klimaschutz-niedersachsen.de/gruenehausnummer

Der Film für Lüchow-Dannenberg

Das Klimaschutzmanagement des Landkreises Lüchow-Dannenberg präsentiert die Lüchow-Dannenberger Preisträger mit dem Film „Grüne Hausnummer 2020 in Lüchow-Dannenberg – Gute Beispiele für ökologische und energieeffiziente Sanierung“. Der 34-minütige Film stellt die drei für den Landeswettbewerb eingereichten Beispiele vor. Die Bauherren berichten im Interview über ihre Erfahrungen, ihre Motivation und über die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen. Der Film ist auf der Website https://klimapakt.org/post/gruene-hausnummer-2020-luechow-dannenberg-gute-beispiele-fuer-oekologische-und-energieeffiziente-sanierung-52603 zu sehen.

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