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Vier Grenzgeschichten erhalten Förderung: Knapp 375.000 Euro für Erinnerungsorte an der deutsch-deutschen Grenze bewilligt

Die Geschichte der ehemaligen innerdeutschen Grenze in der Metropolregion Hamburg wird im Projekt „Grenzgeschichte(n)“ erstmals zusammenhängend erzählt. Dabei entsteht eine gemeinsame Erinnerungslandschaft, die es Touristen, Schülern und Bewohnern ermöglicht, sich vor Ort mit der deutsch-deutschen Geschichte zu beschäftigen. Jetzt wurden die ersten Einzelförderungen bewilligt.

Die ehemalige innerdeutsche Grenze in der Metropolregion Hamburg erstreckte sich entlang der Elbe, durch den Schaalsee sowie an den Ufern der Untertrave und der Pötenitzer Wiek; im südlichen Bereich verlief sie im Binnenland. Eine Vielzahl von Museen, Ausstellungen und Erinnerungsorten widmen sich entlang der mehr als 300 Kilometer den Themen Teilung und Grenze in der Metropolregion. Sie erzählen die Geschichten der deutschen Teilung, von Unfreiheit und vom Leben im Sperrgebiet. Sie machen aufmerksam auf Themen wie Enteignung oder Zwangsaussiedlung und helfen diese Erfahrungen für nachkommende Generationen zu bewahren.

Mit dem Leitprojekt „Grenzgeschichte(n)“ vernetzt und professionalisiert die Metropolregion Hamburg Einrichtungen wie diese. Jetzt wurden weitergehende Einzelförderungen für die ersten vier von insgesamt neun Projekten bewilligt, die zuvor in einem Auswahlverfahren ermittelt wurden. Damit werden Angebote geschaffen, die auf Empfehlungen des Instituts für Didaktik und Demokratie der Universität Hannover zurückgehen.

  • Das Museums-Deutsche-Einheit in Bodenteich erhält 28.000 Euro zur Neukonzeptionierung seiner Ausstellung, mit der neue Besucher, insbesondere Schulklassen und junge Erwachsene gewonnen werden sollen. Als außerschulischer Lernort wird eine grenznahe Erinnerungsstätte entwickelt, die regionale Lebensschicksale wieder ins Bewusstsein rufen und der Demokratiebildung dienen soll.
  • Für die Erarbeitung einer Wanderausstellung, die sich mit der Geschichte der deutschen Teilung zwischen Wendland und der Altmark auseinandersetzt erhält der Landkreis Lüchow-Dannenberg 96.160 Euro. Aus einer alltäglichen Perspektive wird sie zeigen, wie die Menschen auf beiden Seiten der Grenze die Teilung erlebten und wie diese bis heute nachwirkt. Mehrere kleine, ehrenamtlich geführte Museen arbeiten hier zusammen, um Zeitzeugenberichte für die Nachwelt zu erhalten.
  • Für die Sanierung der drei ehemaligen DDR-Grenzwachtürme in Darchau, Neu Bleckede und Popelau erhält die Stadt Bleckede knapp 230.500 Euro. Der besondere Reiz des Projektes liegt dabei in der Verbindung von Geschichte und Naturerleben im Grünen Band. Die drei Türme sollen mit wechselnden Ausstellungen beide Themen erlebbar machen. Zwei der drei Grenztürme werden für die Öffentlichkeit begehbar sein.
  • Für das einstige „Grenzerhaus" in Bitter erhält das Amt Neuhaus 20.000 Euro. Das Grenztruppengebäude wurde 1953 zur Unterbringung der ersten Grenzsicherer der DDR errichtet und ist heute als „Dorfhaus“ das einzige nutzbare Gebäude dieser Art aus dieser Zeit. Zukünftig soll es Besucher am Elberadweg über die Anfänge der Grenzbefestigung und das heutige Biosphärenreservat informieren.

Das Projekt „Grenzgeschichte(n)“unterstützt die Bildung eines gemeinsamen Netzwerks. Die Metropolregion Hamburg trägt 80 Prozent der Gesamtkosten des Projektes. Die Federführung hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit dem größten Anteil an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Mehr zum Projekt: https://metropolregion.hamburg.de/grenzgeschichten 

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