Ansprechpartner & mehr

Pressearchiv

FAQ – Häufig gestellte Fragen: Corona-Fallzahlen, Inzidenzwerte und Meldeketten

Warum meldet der Landkreis Lüchow-Dannenberg an einem Tag sieben neue Fälle, das Robert-Koch-Institut am gleichen Tag aber elf? Warum stagniert der Inzidenzwert, während die Fallzahlen sinken? Wie berechnet man den Inzidenzwert? Und welche Zahlen stimmen denn nun?

Die wichtigsten zur Corona-Pandemie gibt es täglich neu unter www.luechow-dannenberg.de/corona-virus.Zahlen über Zahlen, Fragen über Fragen: Selten hat die Website des Landkreises Lüchow-Dannenberg so viele Zugriffe erlebt, wie zu Zeiten der Corona-Pandemie. Insbesondere die Entwicklung der Fallzahlen verfolgen viele Bürgerinnen und Bürger sehr genau. Fragen zu diesem Themenkomplex, die am Bürgertelefon und in den Kommentaren auf der Website immer wiederkehren, beantworten wir hier gebündelt.

Woher bekommt der Landkreis seine Zahlen?

Täglich veröffentlicht die Kreisverwaltung mindestens einmal, in der Regel am Nachmittag, neue Fallzahlen auf seiner Website. Diese stellt das Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg zur Verfügung. Gemeldet werden die Gesamtzahl aller Covid-19-Fälle seit Beginn der Pandemie (hierunter fallen auch die Genesenen und Verstorbenen), die akuten Fälle, die Genesenen, die Verstorbenen sowie die Kontaktpersonen und ReiserückkehrerInnen, für die das Gesundheitsamt eine Quarantäne angeordnet hat.

Bei diesen Fallzahlen handelt es sich in der Regel um eine Momentaufnahme. Denn im Gesundheitsamt geht die Arbeit anschließend oft noch weiter. Die Ermittlung von Kontaktpersonen dauert gelegentlich bis in den späteren Abend. Rückmeldungen aus den Laboren zu den Ergebnissen von PCR-Tests gehen rund um die Uhr ein.

Wo genau veröffentlicht der Landkreis die täglichen Fallzahlen?

Auf seiner Website unter www.luechow-dannenberg.de/corona-virus.

Warum werden manchmal zusätzlich auch schon am Morgen neue Zahlen veröffentlicht?

Regelmäßig kommt der Corona-Krisenstab der Kreisverwaltung morgens zur Lagebesprechung zusammen. Zeichnen sich in dieser morgendlichen Besprechung neue Entwicklungen ab, z. B. ein Wechsel der Inzidenz-Ampel, veröffentlicht der Landkreis die neuen Fallzahlen gelegentlich zusätzlich auch schon einmal am Vormittag im Anschluss an die Lagebesprechung.

Wer hat die aktuellsten Informationen? Wer ist am nächsten dran am aktuellen Geschehen?

Das ist zweifellos das Gesundheitsamt Uelzen – Lüchow-Dannenberg. Von hier gehen die Meldungen der aktuellen Fallzahlen sowie weitere Daten an die verschiedenen Stellen: an den Landkreis und an das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA). Der Landkreis erhält aus Datenschutzgründen in der Regel nur „nackte Zahlen“, an das NLGA geht dagegen umfangreiches, allerdings ebenfalls anonymisiertes, Datenmaterial zu den einzelnen Infiziertenfällen.

Warum veröffentlicht der Landkreis die neuen Zahlen nicht zu einer festen Uhrzeit?

Das aktuelle Infektionsgeschehen und die Ergebnisse der Ermittlingsarbeiten im Gesundheitsamt bestimmen den Zeitpunkt, zu dem der aktuelle Stand des Tages an den Landkreis gemeldet wird. Erfährt das Gesundheitsamt von neuen Fällen mit zahlreichen Kontaktpersonen oder müssen die Mitarbeitenden Reihentestungen in Kitas, Schulen oder Betrieben durchführen, dann hat dies Vorrang gegenüber der Meldung an den Landkreis oder das Niedersächsische Landesgesundheitsamt. Kurz: Es gilt die Maxime „Pandemiebekämpfung first“.  

Welche Informationen hat der Landkreis zu den Fällen?

Neben den „nackten Zahlen“ erhält der Landkreis vom Gesundheitsamt auf Nachfrage eine Einschätzung des Infektionsgeschehens im Allgemeinen und bei Bedarf auch zu betroffenen Einrichtungen. Personenbezogene Daten gibt das Gesundheitsamt nicht an den Landkreis preis. Nur der Krisenstab, der das Gesundheitsamt im Rahmen der Amtshilfe unterstützt, hat Einblick in diese Daten, ist aber zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Woher bekommt das Robert-Koch-Institut (RKI) seine Daten?

Die offizielle Meldekette führt vom hiesigen Gesundheitsamt über das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) in Hannover zum RKI in Berlin. Mehrmals täglich meldet das hiesige Gesundheitsamt Daten zu den neuen Fällen digital an das NLGA. Einmal täglich, gegen 16 Uhr, reicht das NLGA seine tagesaktuellen Daten an das RKI weiter. Dieses ermittelt hieraus für die Landkreise im gesamten Bundesgebiet den 7-Tage-Inzidenzwert, der die Dynamik des Infektionsgeschehens abbildet.

Grafik: Meldung von Corona-Fallzahlen - zum Vergrößern die Grafik bitte anklicken!

Der Landkreis ist nicht Teil dieser Meldekette, er wird vom Gesundheitsamt gesondert mit Fallzahlen versorgt.

Die Grafik zu den verschiedenen Meldewegen steht hier auch zum Herunterladen im PDF-Format zur Verfügung.

Wo finde ich die Daten des RKI?

Einen Überblick über das bundesweite Geschehen, aber auch die Entwicklung in einzelnen Landkreisen, bietet das Dashboard des RKI, das in der Regel in der Nacht gegen 3 Uhr aktualisiert wird:
https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4

Eine tabellarische Übersicht über die 7-Tage-Fallzahlen und die Inzidenzwerte gibt es hier:
https://www.rki.de/inzidenzen.

Wer tiefer in die Daten des RKI eintauchen möchte, informiert sich im Datenhub der Behörde:
https://npgeo-corona-npgeo-de.hub.arcgis.com/datasets/dd4580c810204019a7b8eb3e0b329dd6_0/data?orderBy=Meldedatum&orderByAsc=false&where=IdLandkreis%20%3D%20%2703354%27

Warum meldet der Landkreis an manchen Tagen andere Zahlen als das RKI?

Kurz gesagt: weil der Landkreis und das RKI ihre Informationen auf unterschiedlichen Wegen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten erhalten. Da kommt es vor, dass die eine Behörde noch am späten Nachmittag oder Abend von neuen Fällen erfährt, die andere aber erst am Folgetag. Einen Überblick über die verschiedenen Meldewege bietet die Grafik "Corona: Meldung von Fallzahlen" auf dieser Seite.

Was ist der Inzidenzwert und wofür ist er wichtig?

Die Inzidenz beschreibt die relative Häufigkeit von Ereignissen – insbesondere von neu auftretenden Krankheitsfällen – in einer Personengruppe innerhalb einer bestimmten Zeitspanne. Sie veranschaulicht die Dynamik eines Infektionsgeschehens, um bei Bedarf mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern zu können.

In der Corona-Pandemie wird eine 7-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner errechnet. Nur Neuinfektionen, die durch einen PCR-Test laborbestätigt sind, werden hier berücksichtigt. Genesene oder Personen, die als Kontaktpersonen von Infizierten in Quarantäne sind, spielen bei der Errechnung des Inzidenzwerts keine Rolle, genausowenig Personen, die bei einem Antigen-Schnelltest ein positives Ergebnis erhalten haben.

Viele Corona-Regeln sind an die Höhe des Inzidenzwerts gebunden: Steigt die Inzidenz, werden strengere Maßnahmen nötig, sinkt die Inzidenz, sind Lockerungen zu möglich.

Maßgeblich ist der Inzidenzwert, den das Robert-Koch-Institut täglich unter www.rki.de/inzidenz veröffentlicht.

Wie errechnet man den Inzidenzwert?

Für die 7-Tage-Inzidenz multipliziert man die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage (maßgeblich ist hier der RKI-Wert) mit 100.000 und dividiert sie durch die Einwohnerzahl (48.412, Stand: 31.12.2019).

Rechenbeispiel: Das RKI meldet für die zurückliegenden sieben Tage insgesamt 36 Neuinfektionen. Dann geht die Rechnung so:

36 Neuinfektionen x 100.000
48.412 Lüchow-DannenbergInnen

Dies ergibt eine Inzidenz von 74,4.

Warum stagniert der Inzidenzwert, während die Fallzahlen sinken?

Der Inzidenzwert bezieht sich immer auf die zurückliegenden sieben Tage. Innerhalb dieses 7-Tage-Zeitraums werden die neuen Fälle aufsummiert. Dabei kann die Summe auch bei sinkenden täglichen Fallzahlen zunächst durchaus gleich bleiben. Ein Beispiel: Angenommen man betrachtet eine Woche von Montag bis Sonntag: Montag und Dienstag gab es keine neuen Fälle, Mittwoch, Donnerstag und Freitag je einen, Samstag und Sonntag wieder keinen. Dann lautet die Rechnung von Montag bis Sonntag: 0 + 0 + 1 + 1 + 1 + 0 + 0 = 3. Mit der Zahl 3 errechnet das Robert-Koch-Institut den Inzidenzwert. Am folgenden Tag muss der Zeitraum von Dienstag bis zum folgenden Montag betrachtet werden. Angenommen am neu hinzugekommenen Montag gab es wiederum keine neuen Fälle. Dann sieht die Rechnung von Dienstag bis zum Montag so aus: 0 + 1 + 1 + 1 + 0 + 0 + 0 = 3. Es gab also drei Tage hintereinander keine neuen Fälle. Das Bauchgefühl meldet einem (fälschlicherweise), dass der Inzidenzwert jetzt doch eigentlich sinken müsste. Aber die Summe über die sieben Tage ist wiederum 3. Darum stagniert die Zahl der Neuinfektionen über die vorangegangenen sieben Tage und auch der Inzidenzwert bleibt damit unverändert.

Warum erfährt die Öffentlichkeit nicht sofort, wenn Kitas, Schulen oder Betriebe betroffen sind?

Kein Hausarzt würde die Akten seiner PatientInnen für jedermann einsehbar im Internet veröffentlichen. Genauso umsichtig geht das Gesundheitsamt mit den persönlichen Daten der Menschen um, die es im Rahmen der Corona-Pandemie betreut. Darum werden auch die Arbeitsstätten, zu denen Covid-19-Kranke einen Bezug haben, nur in Ausnahmefällen genannt. Dies ändert sich ggf., wenn eine größere Anzahl von Personen betroffen ist und das Infektionsgeschehen weitere Kreise zieht.

Warum geht es mit dem Impfen so zäh voran?

Das hat zunächst einmal mit den weiterhin noch übersichtlichen Mengen an Impfstoff zu tun, die das Land den Impfzentren und den HausärztInnen zur Verfügung stellen kann. Die Zahl der täglichen Impftermine in einem Impfzentrum hängt maßgeblich von der Lieferbarkeit der Impfstoffe ab und kann je nach Impfzentrum variieren.

Genauer können das die KollegInnen vom Landkreis Uelzen erklären. Denn das Land Niedersachsen hat den Landkreis Uelzen damit beauftragt, für Uelzen und Lüchow-Dannenberg ein gemeinsames Impfzentrum zu betreiben. Das Bürgertelefon des Landkreises Uelzen erreichen Sie unter 0581 / 82 30 40.

Weitere Fragen werden am Bürgertelefon der Kreisverwaltung beantwortet. Es ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr unter 05841 / 120-222 erreichbar.

Kommentare zum Inhalt
Zu diesem Inhalt sind noch keine Kommentare vorhanden.
Wollen Sie einen Kommentar erstellen?