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Klimaschutz

Baumaßnahmen für die insitu-Stabilisierung der Deponie Woltersdorf, Landkreis Lüchow-Dannenberg, als Klimaschutzteilkonzept im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums

Die Deponie Woltersdorf im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde von 1975 (Altbereich) bzw. 1993 (Erweiterungsbereich I) bis Mitte 2005 als zentrale Beseitigungsanlage des Landkreises betrieben. Die Ablagerungsfläche beträgt insgesamt ca. 5 ha. Die gesamte Deponie wurde bereits mit einer z.T. temporären Oberflächenabdichtung versehen und rekultiviert. Im Ablagerungszeitraum wurden Siedlungsabfälle mit biogenen Anteilen abgelagert, insbesondere vegetabile Hausmüllabfälle und so genannte hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. Aufgrund der Abfallzusammensetzung und der Milieubedingungen im Deponiekörper erfolgt eine mikrobielle Umsetzung der Abfallorganik vergleichbar mit den Vorgängen in einer Biogasanlage. Dabei entsteht Deponiegas, das ähnlich dem Biogas im Wesentlichen aus Methan und Kohlendioxid besteht.

In einem ersten Schritt hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums für eine sogenannte Potenzialanalyse eingeworben. Mit der Erarbeitung dieser Potenzialanalyse wurde das Ziel verfolgt, eine Entscheidungsgrundlage für die Deponiebelüftung (insitu-Stabilisierung) und ein strategisches Planungsinstrument zur standortbezogenen Umsetzung eines Deponiebelüftungsverfahrens zu schaffen. Damit soll die Treibhausgasproduktion aufgrund langfristiger klimarelevanter Methanemissionen nachhaltig, effizient und in einem überschaubaren Zeitraum (ca. 8 Jahre) reduziert werden.

Aus der Potenzialanalyse wurde ein Konzept zur Stabilisierung des Deponiekörpers entwickelt. Das Konzept sieht vor, den Deponiekörper gezielt zu „übersaugen“, um so das Milieu im Deponiekörper von anaerob zu aerob umzuwandeln. Dadurch wird die Entstehung von Methan bei den biologischen Umsetzungsprozessen vermieden.

Foto: Landkreis Lüchow-DannenbergIm ersten Schritt werden auf dem Deponiekörper Bohrungen niedergebracht, um Belüftungspegel und Absaugbrunnen zu installieren. Weiterhin werden sämtliche bestehende Deponiegasleitungen (und neue) zu einer neuen  Gasverwertungsstation am Deponiefuß geführt. Das Deponiegas wird dort von einer Deponiegasverbrennungsanlage der Fa. Göbel, Büdelsdorf verbrannt. Diese sogenannte Schwachgasverbrennungsanlage kann Deponiegas bis zu einem Methangehalt von bis zu 4% verwerten. Normale Verbrennungsanlagen benötigen einen Methangehalt von mind. 25%.

Die Brennkammertemperatur der Anlage beträgt > 1.000 °C, die Verweilzeit ist >0,3 Sekunden. Diese Werte werden von der TA (Technischen Anleitung)- Luft vorgegeben, um die Anforderungen sicher einzuhalten.

Die Investitionen für die Maßnahme betragen ca. 760.000 EURO. 50% der Investitionssumme werden vom Projektträger Jülich über die nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundes-Umweltministeriums gefördert.

Umsetzung der Baumaßnahme (Stand: 18. Febr. 2020)

Die Baumaßnahme wurde von Ende August 2019 bis Dezember 2019 durchgeführt. Die Infrastrukturmaßnahmen, wie der Leitungsbau, der Bau der Gassammelstation, der Einbau eine Gasbrunnens etc., erfolgte von August bis November 2019. Im Dezember 2019 wurde die Gasfackel mit der zugehörigen Steuerungsanlage aufgestellt. Anfang Dezember 2019. Seitdem ist die Anlage in der Erprobungsphase, es werden unterschiedliche Belastungen der Fackelanlage erprobt.

Die Übergabe der Anlage an den Landkreis Lüchow-Dannenberg soll im März 2020 erfolgen.

 

Nationale Klimaschutzinitiative

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“

Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Förderkennzeichen: 03K09638

 

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