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Klimaschutz

Deponie Woltersdorf: Erstellung einer Potenzialanalyse als Klimaschutzteilkonzept im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums

Die Deponie Woltersdorf im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde von 1975 (Altbereich) bzw. 1993 (Erweiterungsbereich I) bis Mitte 2005 als zentrale Beseitigungsanlage des Landkreises betrieben. Die Ablagerungsfläche beträgt insgesamt ca. 5 Hektar.

Erkundungsbohrungen im Rahmen der Potentialanalyse im Juli 2016. Foto Karsten Hupe, Ingenieurbüro IFASDer Landkreis Lüchow-Dannenberg hat Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums für die Erstellung einer Potenzialanalyse erhalten. Diese soll als Basis für eine Entscheidung über die Deponiebelüftung dienen und ein strategisches Planungsinstrument zur standortbezogenen Umsetzung eines Deponiebelüftungsverfahrens sein. Damit soll die Treibhausgasproduktion aufgrund langfristiger klimarelevanter Methanemissionen nachhaltig, effizient und in einem überschaubaren Zeitraum reduziert werden.

Die Erarbeitung der Potenzialanalyse orientiert sich an den Vorgaben des „Merkblatts Erstellung von Klimaschutz-Teilkonzepten“ des Bundesumweltministeriums (BMUB). Damit werden die spezifische Ausgangssituation der Siedlungsabfalldeponie aufbereitet sowie die technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Methan-Minderungspotenziale durch geeignete Maßnahmen analysiert und ein standort­bezogen geeignetes Verfahren konzipiert.

Die gesamte Deponie ist bereits mit einer teils temporären Oberflächenabdichtung versehen und rekultiviert worden. Im Ablagerungszeitraum wurden Siedlungsabfälle mit biogenen Anteilen abgelagert, insbesondere vegetabile Hausmüllabfälle und sogenannte hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. Aufgrund der Abfallzusammensetzung und der Milieubedingungen im Deponiekörper erfolgt eine mikrobielle Umsetzung der Abfallorganik vergleichbar mit den Vorgängen in einer Biogasanlage. Dabei entsteht Deponiegas, das ähnlich dem Biogas im Wesentlichen aus Methan und Kohlendioxid besteht.

Foto: Karsten Hupe, Ingenieurbüro IFASDas Deponieverhalten ist bereits seit Beendigung des Ablagerungsbetriebs 2005 von einer rückläufigen erfassbaren Deponiegasproduktion gekennzeichnet. Die bestehende energetische Deponiegasverwertung wird aufgrund der abnehmenden Deponiegasproduktion zunehmend schwieriger, um die Deponiegaserfassung und thermische Deponiegasbehandlung zum Emissions- und Klimaschutz zu gewähr­leisten. Die Gaserfassung erfolgt derzeit über 12 Gasbrunnen und 5 horizontale Gasdrainagen.

Aus Gründen der Gefahrenabwehr und des Emissionsschutzes wird weiterhin eine Gaserfassung und -behandlung erforderlich sein, die sich noch über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahrzehnten erstrecken kann. Daher wird die Deponiebelüftung zur beschleunigten Reduzierung der bioverfügbaren Restorganik im Deponiekörper angestrebt. Dieses ermöglicht, langfristige klimarelevante Methanemissionen zur vermeiden und bewirkt daher einen nachhaltigen Klimaschutz.

Im Rahmen der Potenzialanalyse wurden dem Deponiekörper im Juli 2016 mittels Erkundungsbohrungen Abfallfeststoffproben entnommen und im Labor analysiert. Im Labor werden an 14 Abfallfeststoffproben die emissions- und klimarelevanten Gaspotenziale bestimmt.

Die Bohrungen wurden z.T. zu Gasmesspegeln ausgebaut. Diese Gasmesspegel werden dauerhaft zur Bestimmung der Gaszusammensetzung im Deponiekörper genutzt. Zur Analyse des Optimierungspotenzials und -bedarfs der bestehenden technischen Einrichtungen zur Deponiegaserfassung und -behandlung wurden im August 2016 Absaug- und Belüftungsversuche mit mobilen Anlagen durchgeführt.

Aufgrund der Untersuchungsergebnisse der Potenzialanalyse, die im Sommer 2016 vom Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft, Prof. R. Stegmann und Partner aus Hamburg (IFAS) im Auftrag des Landkreises Lüchow-Dannenberg durchgeführt wurde, wird vom Landkreis Lüchow-Dannenberg eine aerobe In-situ-Stabilisierung der Deponie angestrebt. Der Deponiekörper wird so innerhalb eines Behandlungszeitraums von ca. 6-8 Jahren in einen emissions- und setzungsarmen Zustand überführt.

 

Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Förderkennzeichen: 03K02364

 

 

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