Wo noch bis zum 15. Oktober die kleine Sonderausstellung „Löffelglück“ zu sehen ist - in der Remise des Höhbeck-Museums Vietze - stand früher ein Armenhaus. Mit einem „Arme-Leute-Essen“ erinnert das Museumsteam am 15. Oktober anlässlich der Finissage der Ausstellung an diese historische Episode des Ortes.
„Denn auch am Höhbeck wurden nicht viele Menschen mit einem goldenen Löffel im Mund geboren", erklärt Barbara Tietze vom Vietzer Museumsteam. Wie in den Vorjahren wird dieses kulinarische Ereignis zum Saisonende von der Dorfgemeinschaft Vietze getragen.
Was machte in früheren Zeiten ein „Arme-Leute-Essen“ aus? Die vom Museumsteam befragten Vietzer berichteten von Lachs- und Hering - heute eine Delikatesse, damals aber preiswert und leicht zu bekommen. Fleisch war nicht reduziert auf die „guten“ Teile, genutzt wurden auch Knochen, Schwarten und Innereien. Das Gemüse, Kartoffeln und Obst kamen aus dem Garten, die Milch vom Bauern nebenan. Es gab oft Eintöpfe und Suppen.
„Es war eine Zeit, als Lebensmittel im Vergleich zum Verdienst für die meisten Menschen deutlich teurer waren als heute“, schildert Barbara Tietze, „und so wollen wir uns gemeinsam erinnern, über das Leben nachdenken, leckere Rezepte genießen, Kochkünste bewundern, und uns vielleicht anregen lassen, das eine oder andere zu probieren und bei Gelegenheit auch nachzukochen.“
Zusätzlich wird der Scherenschleifer Hannes Steffen aus Hitzacker von 10 bis 18 Uhr seine Dienste anbieten. Er freut sich darauf, die Messer und Scheren, Äxte und Sensen zu schleifen und zu wetzen.
Das Museum ist am Wahlsonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Nähere Infos gibt es telefonisch unter 05846 / 98 028 28 oder 05846 / 22 01.
Das Höhbeck-Museum Vietze ist eins von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland und Mitglied im Museumsverbund Lüchow-Dannenberg e. V.: www.museen-wendland.de.