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"Wir müssen schreien, sonst hört man uns nicht!" - Ausstellung über Frauenwiderstand in der DDR

Anfang der 1980er Jahre wächst innerhalb der europäischen Friedensbewegung eine von Frauen getragene neue Protestbewegung. „Die Hexe sollte helfen, den DDR-Stall auszumisten“, sagte Gudrun Birk-Gierke 2012 zu ihrer Grafik von 1984. Die Künstlerin gehört in den 1980er Jahren selbst zur Ostberliner Gruppe "Frauen für den Frieden".Unter dem Namen "Frauen für den Frieden" entstehen Gruppen, die sich über Ländergrenzen hinweg gegen den Wahnsinn der Aufrüstung mit Atomwaffen verbünden. Auch im Osten Deutschlands gründen sich  Frauengruppen, die sich DDR-weit vernetzen und mit eindrucksvollen Protestaktionen die Öffentlichkeit suchen.

Eine Plakatausstellung der Robert-Havemann-Gesellschaft erzählt vom 9. bis 30. November 2015 im Lüchower Kreishaus die Geschichte des Frauenwiderstands in der DDR der 1980er Jahre: In 17 Städten der DDR engagieren sich Frauen gegen die Sicherheitspolitik des SED-Regimes und die zunehmende Militarisierung, die in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Im Laufe der Jahre kommen weitere Themen hinzu: Umwelt- und Menschenrechtsfragen drängen nach Antworten, in der DDR scheinbar gewährte Gleichberechtigung wird hinterfragt, Willkür und Repression werden angeprangert. Es entwickelt sich eine Frauenbewegung in der DDR, die nicht zuletzt am Entstehen der Bürgerbewegung von 1989 beteiligt ist.

Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderte Ausstellung ist in der Reihe "KuK 2015 – Kunst und Kultur im Kreishaus Lüchow" zu sehen: montags bis donnerstags von 8.30 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr.

Der Eintritt ist frei.

 

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