Wenn zu viele Menschen auf engstem Raum zusammenleben, wenn Baumaschinen vor der Haustür lärmen oder das Wohnklima durch missgünstige Nachbarn oder Feuchtigkeit und Schimmel beeinträchtigt ist, leidet der Mensch. Gesundheitliche Probleme können die Folge sein. Die diesjährige Gesundheitskonferenz am Dienstag, den 8. November 2022 von 9 bis 14.30 Uhr im VERDO in Hitzacker widmet sich diesem Zusammenspiel von Wohnen und Gesundheit. Veranstalterin ist die Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Antidiskriminierung Wendland.
Es fehlt in Lüchow-Dannenberg an barrierefreiem und bezahlbarem Wohnraum. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Andrea Heilemann vom Senioren- und Pflegestützpunkt im Lüchower Kreishaus, die auch die Gesundheitsregion koordiniert, begegnet diesem Problem seit Jahren in ihrer täglichen Arbeit mit alten und pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen. „Wir haben außerdem festgestellt, dass es ganz viele verschiedene Personen, Vereine, Initiativen und Interessensgruppen sind, die aus unterschiedlichsten Perspektiven an dem Thema Wohnen dran sind“, sagt Heilemann. „Mit der Wohnraumkonferenz wollen wir eine Plattform des Kennenlernens und des Austausches bieten.“ Dafür hat sie sich mit dem Netzwerk Antidiskriminierung Wendland zusammengetan.
Welche Bedarfe gibt es konkret: bei MieterInnen und bei VermieterInnen? Was hindert einen Vermieter, an eine kinderreiche Familie zu vermieten? Vor welchen Hürden steht ein Obdachloser auf Wohnungssuche? Was könnte helfen, um diese Hürden abzubauen? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der Konferenz stehen.
Bereits ab 9 Uhr ist ein „Markt der Begegnungen“ geöffnet. Mit kleinen Infoständen sind unter anderem das Frauenhaus Lüchow, das Jobcenter Lüchow-Dannenberg, die Integrationsbeauftragte des Landkreises Kerstin Prystuppa, Diakonie Leben, Hitzacker-Dorf, das Projekt Elbe Valley und Diversu Lüneburg vertreten.
Nach der Begrüßung um 9.30 Uhr wird Jutta Henke, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leitung der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung (GISS) in Bremen, die Konferenz mit einem Impulsvortrag zum Thema „Teilhabe fängt beim Wohnen an“ eröffnen.
Die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Wohnraumbedarfs in Lüchow-Dannenberg wird Jürgen Schwarz, Regionalplaner der Kreisverwaltung, ab 10.35 Uhr vorstellen. Grundlage ist ein Wohnraumentwicklungskonzept, das derzeit in Arbeit ist und das in das neue Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) aufgenommen werden wird.
Um 12 Uhr startet ein „Worldcafé“ mit verschiedenen Thementischen, zwischen denen die KonferenzteilnehmerInnen hin und her wandern. An einem Tisch geht es um die Bedarfe von MieterInnen, an einem anderen um die von VermieterInnen. Ein dritter Tisch widmet sich Thema „Sozialer Wohnungsbau und kommunale Verantwortung“, ein vierter dem Thema „Raumpotentiale“.
Man wolle nicht darüber lamentieren, was fehlt oder was alles nicht geht, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen, erklärt Ingrid Holst vom Antidiskriminierungsnetzwerk. Die Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Lüchow wird die Konferenz moderieren.
Für die Teilnahme an der Konferenz ist eine Anmeldung bis zum 4. November 2022 erforderlich unter Telefon 05841 / 120-212 oder per E-Mail an a.heilemann@luechow-dannenberg.de. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Den Flyer mit dem kompletten Programm der Konferenz kann man hier herunterladen.
Über die Gesundheitsregion Lüchow-Dannenberg
2014 hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung den Landkreis Lüchow-Dannenberg „Gesundheitsregion“ anerkannt. Mit der damit verbundenen Förderung soll die Gesundheitsversorgung in der Region für die Menschen dauerhaft verbessert werden.
Über das Netzwerk Antidiskriminierung Wendland
Das Netzwerk Antidiskriminierung ist ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen und Beratungsstellen. Sie begleiten Menschen, die Diskriminierung erfahren, und setzen sich dafür ein, die Öffentlichkeit für gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen zu sensibilisieren.